
Hexenschuss: verkrampfte Muskulatur mit Wärme lockern
Im Prinzip kann ein Hexenschuss jeden treffen. Praktisch trifft der akute Kreuzschmerz besonders oft Menschen mit einer verkümmerten Rückenmuskulatur, vor allem Hobbygärtner im Frühjahr, die mit einem untrainierten Rücken ungewohnte Bewegungen machen und schwere Lasten heben. Wie ein Blitz fährt dann der Schmerz ins Kreuz und die Betroffenen können sich meist kaum noch aufrichten und sind über Tage oder Wochen heftig in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Orthopäden der Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) raten dazu, trotz der Schmerzen nicht in eine Schonhaltung zu fallen und weiterhin aktiv zu bleiben. Rezeptfreie Schmerzmittel und Wärmeanwendungen, wie etwa ein heißes Bad oder Rotlichtanwendung, könnten dabei helfen, die verkrampfte Muskulatur wieder zu entspannen.
Wärme und Schmerzmittel können helfen
Tritt nach drei Tagen keine Besserung ein, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. „Der Orthopäde hat die Möglichkeit, örtliche Betäubungsmittel und muskelentspannende und entzündungshemmende Mittel in die Rückenmuskulatur zu spritzen, um die Schmerzfreiheit wiederherzustellen und weiteren Verkrampfungen vorzubauen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Fachgesellschaft. Ein Arztbesuch sei unbedingt angezeigt, wenn der Hexenschuss mit Lähmungserscheinungen, Kribbeln oder Empfindungsstörungen an den Beinen einhergehe. Denn hier könne auch eine ernste Ursache dahinterstecken, etwa ein Bandscheibenvorfall.
So lässt sich ein Hexenschuss vermeiden
Damit es gar nicht erst zu einem Hexenschuss kommt, sollte das Anheben von schweren Gegenständen unbedingt aus der Hocke heraus erfolgen – bei geradem Rücken, raten die Orthopäden. Schwere Lasten sollten nah am Körper getragen werden oder noch besser mit einer Schubkarre transportiert werden. Auch Zugluft sollte unbedingt vermieden werden – denn sie begünstigt einen Hexenschuss, vor allem wenn man ins Schwitzen kommt. Daher nie mit halbnacktem Oberkörper, sondern immer mit voll bedecktem Rücken im Garten arbeiten, so der Rat der Orthopäden. Außerdem sollte man bei der Gartenarbeit regelmäßig Pausen einlegen, bei denen die gesamte Muskulatur des Körpers gestreckt und entspannt werden kann. Ansonsten gelte das, was auch zur Vorbeugung von Rückenschmerzen gilt: „Ein kontinuierliches Rückentraining ist die beste Hexenschussprävention.“
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