Rückenschmerzen können von Übersäuerung kommen

Starr statt elastisch: Rückenbeschwerden haben oft keine organischen Ursachen. Eine Erklärungen kann dann Übersäuerung der Muskulatur durch einen ungesunden Lebensstil sein. – Foto: ©Ralf Geithe - stock.adobe.com
Rückenschmerzen sind in Deutschland die zweithäufigste Ursache für einen Besuch beim Arzt. Jeder dritte Deutsche leidet regelmäßig an Rückenschmerzen, bei den Kindern zwischen 10 und 17 Jahren sind es sogar zwei Drittel. Umhängetaschen einseitig tragen, in der falschen Position oder zu lang starr vorm PC im Büro sitzen, schwere Lasten unergonomisch aufheben: Die Ursachen sind vielfältig und haben oft mit Fehlbelastung und Verschleißerscheinungen zu tun. Doch bei manchen Patienten kann der Arzt keine klaren körperlichen Ursachen identifizieren. Dann können psychosomatische Gründe eine Rolle spielen – insbesondere bei Verspannungen. Oder: eine Übersäuerung des Körpers. „Auch falsche Ernährung kann Rückenschmerzen auslösen“, sagt etwa Dietrich Grönemeyer, Radiologe und Leiter des nach ihm benannten Grönemeyer Instituts für Mikrotherapie in Bochum. „Zu viel Süßes und zu viel Weizen kann zu einer Übersäuerung der Knorpelbandstrukturen führen. Das wiederum führt zu einer Lockerung des Binnengewebes, des Kapselapparates in den kleinen Gelenken – und schließlich der Bandscheiben.“
Überschüssige Säure lagert sich im Bindegewebe ab
Gemeinsam mit einer einseitigen Ernährung können auch Stress und Bewegungsmangel zu einer Übersäuerung führen, wenn der Körper über längere Zeit mit diesen ungünstigen Gewohnheiten fertig werden muss – und irgendwann nicht mehr fertig wird. Überschüssige Säure lagert sich dann im Bindegewebe ab, das starr und unbeweglich wird. "Heute spricht man von verklebten Faszien, aber das ist eigentlich nur ein neuer Begriff für Säurestarre, ein altbekanntes Problem, das die Naturheilkunde schon lange im Fokus hat", sagt eine Apothekerin. Die Folge seien häufig Muskel- und Gelenkbeschwerden. Für Verspannungen und Rückenschmerzen können Funktionsstörungen die sogenannten Faszien verantwortlich sein, ein Bestandteil des Bindegewebes.
Um den Säure-Base-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, bieten die Apotheken Basen-Präparate an. Die als Pulver oder Tabletten dargereichten Mittel enthalten eine Kombination aus Mineralstoffen und Spurenelementen wie Zink, Calcium und Magnesium, die einen gezielten Abbau überschüssiger Säure herbeiführen und für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt sorgen sollen. Sie sollen Müdigkeit und Erschöpfung reduzieren und den Energiestoffwechsel ankurbeln. Durch eine vernünftige Umstellung des Lebenswandels im Kleinen können Betroffene selbst Verantwortung übernehmen, um das Problem ganzheitlich anzugehen. Denn Rückenschmerzen haben meist keine organischen Ursachen.
Vier Tipps, um Rückenschmerzen ganzheitlich zu lindern
- Auf eine basische Ernährung achten. Mindestens die Hälfte einer Mahlzeit sollte aus Salat, Gemüse und Obst bestehen. Auf Säurebildner wie Fleisch, Wurst, Fisch, Käse, Brot und Backwaren brauchen Sie nicht komplett zu verzichten. Es genügt, deren Menge zu reduzieren.
- Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter. Damit unterstützen Sie die Ausscheidung von Säure über die Nieren. Ideal sind Mineralwasser oder Kräutertees sowie Fruchtsäfte, weil diese basisch wirken.
- Bewegung bringt den Stoffwechsel in Schwung und hilft dem Körper, überschüssige Säure auszuscheiden. Es ist sinnvoll, einmal täglich ins Schwitzen zu kommen.
- Versuchen Sie, Stress zu reduzieren, denn er fördert eine Übersäuerung. Bewährt haben sich dafür Entspannungsübungen wie Yoga, autogenes Training oder Atemübungen. Gönnen Sie sich auch mal ein Entspannungsbad oder eine Massage.
(Quelle: Protina Pharm. GmbH)