Wer bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hat, soll zunächst nicht geimpft werden

Wer positiv auf Covid-19 getestet wurde, soll zunächst nicht geimpft werden – Foto: ©Maksym Yemelyanov - stock.adobe.com
Personen, die eine labordiagnostisch gesicherte Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht haben, sollen zunächst nicht geimpft werden. Das empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO). Auf Basis der aktuell vorliegenden Daten ließe sich dazu aber noch keine endgültige Aussage machen.
Es sei davon auszugehen, dass nach einer überstandenen Infektion bei den meisten Menschen zumindest eine gewisse Schutzwirkung besteht. Wie lange diese anhält sei jedoch noch nicht abschließend zu beantworten, heißt es weiter bei der STIKO.
Wie lange der Impfschutz anhält ist noch unklar
Über welchen Zeitraum eine geimpfte Person vor einer Covid-19 Erkrankung geschützt ist, das heißt, wie lange der Impfschutz besteht, kann derzeit auch noch nicht gesagt werden. Zudem ist noch nicht geklärt, in welchem Maße die Viren-Übertragung durch geimpfte Personen verringert oder verhindert wird.
Sollte eine Person unbemerkt Covid-19 durchgemacht haben, besteht nach einem vorläufigem Bericht der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA keine Hindernisse für die Impfung. In einer Studie erhielten 545 Personen, die zuvor bereits an Covid-19 erkrankt waren, den Impfstoff. Es traten keine Nebenwirkungen auf.
Pause bei Infektion nach erster Impfdosis
Nach der Zulassung des Präparates von Biontech/Pfizer werden weitere Impfstoffe auf den Markt kommen. Eine begonnene Impfserie - zwei Dosen im Abstand von drei bis vier Wochen (je nach Impfstoff) - soll aber jeweils mit dem gleichen Impfstoff abgeschlossen werden, betont die STIKO.
Wird nach der ersten Impfstoffdosis eine SARS-CoV-2-Infektion labordiagnostisch nachgewiesen (positive PCR), soll die zweite Impfung zunächst nicht gegeben werden. Zu anderen Impfungen sollte nach Möglichkeit ein Mindestabstand von 14 Tagen vor Beginn und 14 Tagen nach Ende der Impfserie eingehalten werden.
Nebenwirkungungen werden vom PEI erfasst
Die Impfstoffe werden ausschließlich intramuskulär verabreicht. Dies gilt auch für Patienten, die Blutgerinnungshemmer einnehmen. Für diese sollen jedoch sehr feine Injektionskanülen verwendet und die Einstichstelle nach der Impfung mindestens zwei Minuten lang komprimiert werden.
Nach der Marktzulassung eines Impfstoffes erfolge eine ständige Dokumentation von Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Impfreaktionen durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Durch die Zusammenfassung von nationalen und internationalen Beobachtungen könne dann sichergestellt werden, dass auch Risiken von Impfstoffen erfasst werden, die so selten sind, dass sie erst bei einer sehr großen Anzahl durchgeführter Impfungen sichtbar werden.
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