
Studie: Immer mehr junge Eltern fürchten sich vor dem Klimawandel
Schmelzende Gletscher, Überschwemmungen, Waldbrände und große Dürren – viele Menschen fürchten sich vor dem Klimawandel. Dass die Sorge um die Zerstörung unserer Umwelt in den letzten Jahren stark gestiegen ist, zeigt nun die Studie "Junge Familien 2019" der pronova BKK, für die rund 1.000 Mütter und Väter von mindestens einem Kind unter zehn Jahren befragt wurden.
Demnach hält mehr als jeder dritte Befragte den Klimawandel für die größte Bedrohung der Zukunft seiner Kinder. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 bewegte dieses Thema lediglich 23 Prozent, im Jahr 2017 waren es schon 28 Prozent und 2019 sind es 38 Prozent. Damit fürchten sich heute mehr Eltern vor dem Klimawandel als vor Krieg und Terror (31 %). Vor zwei Jahren waren dies noch 38 Prozent.
Sorge vor Krankheit des Kindes auf Platz 1
Heute ist nur die Angst, dass das eigene Kind krank werden könnte, verbreiteter: Für 48 Prozent der Befragten ist das die Sorge Nummer 1. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dieser Anteil jedoch deutlich gesunken: (2017: 53 Prozent; 2015: 65 Prozent).
"Die Gesundheit der eigenen Kinder ist für die meisten immer noch das höchste Gut", sagt Stella Beck, Gesundheitspädagogin (M. Sc.) bei der pronova BKK. "Doch die Folgen der Erderwärmung zeigen sich mit jedem Jahr deutlicher - zuletzt angesichts eines weiteren ungewöhnlich heißen Sommers. Daher nehmen der Klimawandel und die Frage, ob der eigene Nachwuchs in einer belasteten Umwelt aufwachsen und leben muss, bei Müttern und Vätern immer mehr Raum ein."
Ängste verschieben sich Richtung Klimawandel
Sorgen um die finanzielle Absicherung der Familie, zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit, machte sich jeder Dritte Befragte. Im Jahr 2015 war es noch jeder zweite. Die Befragung macht also deutlich, dass sich die Sorgen junger Eltern in Richtung Klimawandel verschoben haben. Die Studie "Junge Familien 2019" wurde im Juli 2019 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung durchgeführt und ist erstmals 2015 erschienen. Bundesweit wurden 1.000 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren befragt, in deren Haushalt mindesten ein Kind unter zehn Jahren lebt.
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