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Krampfadern können Risiko für tiefe Venenthrombose erhöhen

Dienstag, 19. Juni 2018 – Autor:
Krampfadern sind nicht nur ein ästhetisches Problem – sie können das Risiko für tiefe Venenthrombosen erhöhen. Das ergab eine Studie von Forschern aus Taiwan.
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Eine Krampfader ist eine erweiterte, in ihrer Funktion gestörte Vene – Foto: ©Solarisys - stock.adobe.com

Krampfadern sind nicht nur ein ästhetisches Problem - sie könnten das Risiko für schwerwiegende Gefäßerkrankungen erhöhen. Dazu zählen die tiefe Venenthrombose, die Lungenembolie und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK).

Das ergab zumindest eine Studie von Forschern am Chang Gung Memorial Hospital in Taiwan. Für die Untersuchung wertete ein Team Patientendaten aus Taiwans National Health Insurance-Programm aus.

Krampfadern können Risiko für tiefe Venenthrombose erhöhen

Erfasst wurden 212.984 Probanden, die zwischen 2001 und 2013 wegen Krampfadern behandelt wurden. Das Durchschnittsalter lag bei 54,5 Jahren, der Anteil der Frauen betrug 69,3 Prozent. In der Kontrollgruppe waren es 212.984 Patienten ohne Krampfadern. Beide Gruppen wurden bis 2014 weiter beobachtet.

Resultat: Krampfadern waren mit einem um das Fünffache erhöhten Risiko für eine tiefe Venenthrombiose verbunden (Hazard Ratio  5,30). Die Ergebnisse für eine Lungenembolie oder die PAVK waren weniger eindeutig (Hazard Ratio 1,73 und Hazard Ratio 1,72).

Ob der  Zusammenhang zwischen Krampfadern und der tiefen Venenthrombos ursächlich ist oder auf eine gemeinsame Reihe von Risikofaktoren zurückzuführen ist, könne diese Studie indes nicht beantworten. Dazu bedarf es weiterer Forschung, so das Fazit der Wissenschafler. Die Studie wurde im Fachmagazin JAMA veröffentlicht.

Eine Krampfader ist eine nicht mehr funktionstüchtge Vene

Der Begriff Krampfadern (Varikosis) stammt von dem mittelhochdeutschen Wort „Krummadern“, das heißt krumme, geschlängelte Adern. Eine Krampfader (Varize) ist aber nicht nur eine äußerlich geschlängelte, sondern auch eine erweiterte und in ihrer Funktion gestörte Vene.

Eine wesentliche Ursache dafür ist eine ererbte Bindegewebsschwäche. Die schwächt Venenwand und Venenklappen. Schließen die Venenklappen nicht mehr richtig, wird das Blut anstatt zum Herzen in Richtung Fuß gepumpt, erläutert die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin.

Spannungsgefühl und Muskelkrämpfe

Das überlastet die Muskel-Venen-Pumpe, so dass eine vermehrte Blutfülle im unteren Abschnitt des Beines entsteht. Das führt zu einer Beinschwellung, die sich durch ein Spannungsgefühl, das Gefühl schwerer Beine oder Muskelkrämpfe bemerkbar machen kann.

Krampfadern neigen zu Entzündungen, die sehr schmerzhaft sein können. Bei starkem venösen Rückstrom und starker Schwellneigung kann es innerhalb von Jahren zu chronischen Hautveränderungen bis hin zum sogenannten "offenen Bein" (Ulcus cruris) kommen.

Foto: Solarisys/fotolia.com

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