
Krampfadern sind nicht nur optisch störend - sie können auch zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen – Foto: ©luaeva - stock.adobe.com
Bei Krampfadern ist der Rückfluss des Blutes zum Herzen gestört. Weil die Venenklappen nicht mehr richtig schließen, wird das Blut gestaut und fließt nicht mehr vollständig Richtung Herz. Dadurch leiern die Venenwände aus, was als bläuliche Verdickung unter der Haut sichtbar wird. Von alleine bilden sich die erweiterten Venen nicht mehr zurück.
Sekundäre Krampfadern entstehen meist als Folge einer Thrombose in den tiefen Beinvenen. Bei den häufigeren primären Krampfadern lässt sich in der Regel kein konkreter Auslöser ausmachen. Allerdings liegt meist eine erbliche Veranlagung vor. Auch das Alter spielt eine Rolle. Weitere Risikofaktoren sind Bewegungsmangel, Übergewicht, langes Stehen oder Sitzen und eine Schwangerschaft.
Krampfadern erhöhen Risiko für Venenthrombosen
Krampfadern sind nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. So ist das Risiko für Geschwüre ("offenes Bein"), eine tiefe Venenthrombose, eine Lungenembolie oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) erhöht. Krampfadern vorzubeugen ist daher insbesondere für Menschen mit einer genetischen Prädisposition wichtig.
Als Prävention raten Experten vor allem zu einer gesunden Lebensweise. Das umfasst ausreichende Bewegung, der Verzicht auf das Rauchen sowie die Vermeidung oder die Reduktion von Übergewicht. Auch auf langes Stehen oder das Tragen von hohen Absetzen sollte nach Möglichkeit verzichtet werden.
Bewegung beugt Krampfadern vor
Wer zum Beispiel aus beruflichen Gründen lange sitzen muss, kann durch kleine Übungen seine Venenpumpe aktivieren. Dafür können die Zehen regelmäßig auf und ab bewegt oder zu Krallen geformt werden. Eine andere Übung ist das sogenannte Fahrradfahren in der Luft, während man auf dem Rücken liegt. Gut sind außerdem alle Sportarten, bei denen die Beine stark bewegt werden, also beispielsweise Radfahren, Schwimmen, Wandern oder Walken.
Sinnvoll zur Verbeugung von Krampfadern sind auch Wechselduschen. Stützstrümpfe können den Venenfluss zusätzlich unterstützen. Dabei erhöht sich durch den äußeren Druck die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Die Gewebeflüssigkeit kann wieder verstärkt in die Venen aufgenommen werden und besser abfließen. Bei Durchblutungsstörungen sollte eine Kompressionstherapie jedoch nicht angewendet werden.
Operation: Verschiedene Methoden möglich
Krampfadern sollten in jedem Fall vom Arzt untersucht werden. Ist das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht, kann eine Operation notwendig werden. Die konventionelle Methode ist das sogenannte Stripping. Dabei wird über einen kleinen Schnitt eine Sonde eingeführt, dann wird die Vene oder der erkrankte Teilabschnitt abgetrennt und herausgezogen.
Ebenfalls möglich ist eine Verödung mittels einer Lasertherapie. Allerdings haben Mediziner um Prof. Dr. Achim Mumme, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum (RUB), herausgefunden, dass nach einer Lasertherapie das Rückfallrisiko für Krampfadern höher ist als nach einer konventionellen Operation. Der Grund ist, dass bei der Laserbehandlung Stümpfe zurückbleiben, die häufig zu Rückfällen führen.
Weitere Möglichkeiten sind die Radiowellentherapie, die Schaumverödung oder das Verkleben. Grundsätzlich kann es jedoch bei allen Methoden zu einem Wiederauftreten von Krampfadern kommen.
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