Vitamin D und Omega 3-Fettsäuren: Vital-Studie zeigt keinen Nutzen

Vital-Studie: Die Hoffnung mit Vitamin D und Omega 3-Fettsäuren, Krebs und kardiovaskulären Ergebnisse zu entkommen, hat sich nicht bestätigt
Bleiben wir gesund, wenn wir täglich eine Extra-Portion Vitamin D und Omega 3-Fettsäuren zu uns nehmen? Viele Studien sprechen dafür, viele andere dagegen. Darum wurden die Ergebnisse der Vital-Studie mit Spannung erwartet. Letzte Woche wurden sie nun auf dem Kongress der American Heart Association (AHA) in Chicago vorgestellt. Nach den ersten Auswertungen hat die Nahrungsergänzung mit Vitamin D und Omega 3-Fettsäuren weder einen Effekt auf Krebserkrankungen noch auf kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das Ergebnis ist ernüchternd, kommt für viele Experten aber nicht überraschend.
Nicht besser als ein Placebo
In die Studie waren insgesamt 25.000 Frauen ab 55 und Männer ab 50 Jahren aus den USA eingeschlossen. Studienbeginn war 2013, der Beobachtungszeitraum betrug im Mittel 5,3 Jahre. Die Teilnehmer hatten bei Studieneintritt keine kardiovaskuläre Erkrankung und waren auch noch nie zuvor an Krebs erkrankt, mit Ausnahme von weißem Hautkrebs. Verabreicht wurde 2.000 internationale Einheiten (i.E.) Vitamin D3 oder Omega 3-Fettsäuren (Omacor, 1 g) pro Tag oder ein Placebo.
Dabei zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Interventions- und der Placebogruppe. Das heißt, Krebserkrankungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte oder der Tod durch eine dieser Erkrankungen traten in allen Gruppen genauso häufig auf, ob nun ein Nahrungsergänzungsmittel Vitamin D, Omega 3-Fettsäuren oder keinen Wirkstoff enthielt.
Afro-Amerikaner scheinen von Omega-3-Fettsäuren zu profitieren
Allerdings zeigt eine Subanalyse, dass bei den 5.000 schwarzen Teilnehmern die Herzinfarktrate 77 Prozent niedriger war, wenn sie Omega-3-Pillen schluckten. Zudem gingen bei ihnen die Krebstodesfäll unter Vitamin D leicht zurück. Der Referent und Studien-Autor Steven Nissen von der Cleveland Clinic in Ohio warnte aber vor zu viel Euphorie. Die Subanalysen seien noch spekulativ und sollten vorerst keinen Einfluss auf Therapieentscheidungen oder gar Änderungen der Leitlinien haben.
Weitere Subanalysen werden folgen, um den Nutzen von Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren für bestimmte Bevölkerungs- oder Risikogruppen zu untersuchen.
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