Nach einem Schlaganfall ist nichts mehr wie vorher. Knapp 36 Prozent der Patienten werden nach einem Schlaganfall pflegebedürftig; 24 Prozent versterben sogar im ersten Jahr nach dem Vorfall. Dabei zeigen Studien immer wieder, dass bestimmte Lebensregeln das Schlaganfallrisiko relativ einfach und dabei deutlich senken könnten. Forscher um Professor Valery Feigin von der University of Technology in Auckland, Neuseeland, sind nach einer aktuellen Analyse sogar der Überzeugung, dass drei von vier Schlaganfällen vermieden werden könnten.
Bluthochdruck wichtigster Risikofaktor für Schlaganfall
Für ihre Analyse untersuchten die Wissenschaftler die Daten der „Global Burden of Disease“-Studie in Bezug auf Risikofaktoren für Schlaganfälle. Dazu benutzten sie das Konzept der „Disability-Adjusted Life Years“ (DALY). DALY bezeichnet die Summe aus den Lebensjahren, die durch vorzeitigen Tod oder durch körperliche oder geistige Beeinträchtigungen verloren gehen.
Wie sich herausstellte, war der wichtigste Risikofaktor für einen Schlaganfall ein erhöhter systolischer Blutdruck, während andere Faktoren wie ungesunde Ernährung oder Übergewicht ebenfalls wichtig waren, aber deutlich weniger Einfluss hatten. Rauchen und wenig Bewegung sind weitere bedeutsame Risikofaktoren. Auch ist schon länger bekannt, dass Diabetes das Risiko für einen Schlaganfall stark erhöht.
Luftverschmutzung erhöht Schlaganfallrisiko
Die Forscher fanden zudem heraus, dass weltweit gesehen fast ein Drittel der durch Schlaganfall bedingten DALY auf Luftverschmutzung zurückgehen. Dies gilt vor allem für weniger entwickelte Länder. Dabei beruht allerdings ein nicht geringer Anteil der Feinstaubbelastung auf der Verfeuerung fester Brennstoffe wie Holz im Haushalt. Doch auch in Deutschland, wo kaum noch über offenem Feuer gekocht wird, beträgt der Anteil an den Insult-DALY durch Luftverschmutzung immerhin noch zehn Prozent.
Besorgniserregend finden die Forscher auch, dass zunehmend junge Menschen von Schlaganfällen betroffen sind. Jeder zehnte Patient ist mittlerweile unter 50 Jahre alt. Auch Kinder können betroffen sein. Die Forscher erwarten zudem, dass sich die Zahl der Schlaganfälle bis zum Jahr 2030 verdreifachen wird.
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