70 Prozent aller Schlaganfälle vermeidbar

Mühsame Reha nach Schlaganfall: Jeder kann sein Risiko verringern
Trotz verbesserter Akutbehandlung in den Stroke Units hat der Schlaganfall nicht an Schrecken verloren. Er ist noch immer die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. So kommt nur etwa jeder dritte Betroffene langfristig unbeschadet davon. Bei zwei Dritteln bleiben zum Teil schwerste neurologische Defizite zurück, die von Lähmungen, Schluckstörungen über den Verlust der Sprache bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen und Demenz reichen.
Schlaganfall und Lebensstil hängen eng zusammen
Dabei könnte ein Schlaganfall in den meisten Fällen verhindert werden. Die Deutsche Schlaganfall Hilfe sagt: 70 Prozent aller Schlaganfälle wären vermeidbar - durch ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung, Verzicht auf das Rauchen und regelmäßige Kontrolle der persönlichen Risikofaktoren. Dazu zählen Vorhofflimmern, hohe Blutfettwerte, hohe Blutzuckerwerte und Bluthochdruck.
Das Motto des Welt-Schlaganfalltags am 29. Oktober lautet: "Jeder Schritt zählt!" Denn Bewegung ist einer der wichtigsten "Gesundmacher". "Weil körperliche Aktivität nicht nur die Gefäße gesünder macht, sondern auch weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen und Übergewicht reduziert", erläutert Miriam Mashkoori, Präventionsexpertin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe.
Moderater Sport empfohlen
Dabei gehe es nicht um sportliche Spitzenleistungen, sondern um moderate Bewegung, wie sie von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen werde, meint Mashkoori.
Die WHO rät zu 150 Minuten Sport pro Woche, wobei es besser ist jeden Tag ein bisschen was zu machen, als einmal pro Woche ein Powerprogramm. Für eine gute Schlaganfall-Prävention kann es zum Beispiel ausreichen, an fünf Tagen in der Woche 30 Minuten zu walken oder schnelle spazieren zu gehen. Damit sollte man schon in jungen Jahren beginnen.
Jeden vierten wird es treffen
Laut der "Global Burden of Disease Study" liegt das das Risiko, in seinem Leben einen Schlaganfall zu erleiden, bei 25 Prozent. Das heißt jeden vierten wird es einmal treffen.
Durch Prävention wie eben Bewegung kann man aber viel dafür tun, zu den drei von vier Personen zu gehören, die von einem Schlaganfall verschont werden. Mit dieser Botschaft will auch die Deutsche Schlaganfall Hilfe in der Bevölkerung werben.
Mashkoori. „Präventionskampagnen sind wenig erfolgsträchtig, wenn sie mit der Angst werben, statt Motivation zu schüren. Deshalb hat die Schlaganfall-Hilfe die Rechnung umgedreht und verkündet die gute Botschaft: "3 von 4 erleiden keinen Schlaganfall".
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