
Sonnenbräune sieht gesund aus. Doch tatsächlich ist sie bereits Anzeichen einer verletzten Haut
Sonne tanken ist gut fürs Gemüt. Außerdem regt UV-Licht die Vitamin D Bildung an und stärkt das Immunsystem. Die Schattenseite: UV-Strahlung schädigt die Haut. Die Haut altert schneller, wird runzelig und verliert an Spannkraft.
Irgendwann kann der Körper die Schäden nicht mehr reparieren. Die Folge ist Hautkrebs. Die 270.000 neuen Hautkrebsfälle in Deutschland gehen größtenteils aufs Sonnenbaden zurück. Etliche Haukrebsfälle würden sich also durch geeigneten Sonnenschutz vermeiden lassen.
In der Sonne scheinen die Risiken weit weg
„Wenn die Sonne gerade so schön scheint, vergessen die Menschen die Risiken“, sagt PD Dr. Hans-Joachim Schulze, Leiter des Hauttumorzentrums Münster. Da sich Hautkrebs erst nach Jahren zeige, sei die Gefahr gedanklich weit weg. „75 Prozent der Hauttumore lassen sich vermeiden, wenn vor dem 20. Lebensjahr kein Sonnenbrand vorlag“, sagt Schulze.
Darum sollten vor allem Eltern als gutes Vorbild vorangehen und den Sonnenschutz für sich ebenso wie für den Nachwuchs ernst nehmen. Also: Nicht zwischen 11 und 15 Uhr in die pralle Sonne gehen, Sonnenhut und lange Kleidung tragen und natürlich reichlich Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor von mindestens LSF 30 auftragen, und zwar bereits 30 Minuten vor dem Sonnenexposition. Auch Sonnenterrassen“ wie Ohren, Nase, Schultern, Nacken, Fußrücken beim Eincremen nicht vergessen.
Sonnenbräune deutet auf Schaden hin
Trotz des Hautkrebsrisikos, der beschleunigten Alterung der Haut und der unschönen Pigmentflecken, die Sonne auf unserer Haut hinterlässt: Sonnenbräune gilt in vielen Kreisen immer noch als schick. Und mit ein bisschen Teint sieht man in der Tat gleich viel gesünder aus. Urlaubern wurde lange Zeit zum soften Vorbräunen geraten, damit sich die Haut an die Sonnen gewöhnen kann. Ist Sonnenbräune denn tatsächlich so ungesund?
Richtig ist: Sonnenbräune an sich bietet sogar einen gewissen Schutz, um UV-Strahlen abzuwehren. Allerdings ist die Bräune ein Alarmsignal dafür ist, dass die Haut durch schädliche UV-Strahlung bereits verletzt wurde. „Die Haut reagiert mit der Braunpigmentierung, um bei einer weiteren UV-Belastung besser geschützt zu sein“, erklärt Hautarzt Schulze. „Das ist in etwa so, wie wenn die Alarmsirene erst schrillt, wenn der Dieb schon im Haus ist.“
Sonne gesund genießen
In jedem Fall gelte es, intensive Sonnenbelastung mit daraus resultierender starker Bräunung zu vermeiden, so der Hautkrebsexperte. Sonne „gesund“ genießen sei dagegen erlaubt: Dr. Hans-Joachim Schulze: „Wie das eine Stück Schokolade ist auch die Sonne ein Gewinn. Sie liefert beispielsweise Vitamin D und ist auch für unsere Psyche wertvoll.“ In Maßen genossen ist also auch die Sonne gesund. Starke Bräunung indes weist auf ein ungesundes Maß an UV-Licht hin.
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