
Omikron ist ein deutlicher Schritt Richtung Ende der Pandemie, sagte der Virologe Klaus Stöhr – Foto: © Adobe Stock/ Maridav
Omikron ist sehr wahrscheinlich infektiöser, aber nach bisherigen Erkenntnissen auch harmloser als alle vorherigen Coronavirus-Varianten. Für den Virologen Klaus Stöhr ist das ein gutes Zeichen. Mit der neuen Omikron-Variante sei ein Ende der Corona-Pandemie in Sicht, meinte Stöhr in der phoenix-Sendung corona nachgehakt. “Wenn man sich anschaut, wie sich die Viren in den letzten Monaten entwickelt haben, ist es ein deutlicher Schritt Richtung Ende der Pandemie", sagte der ehemalige Leiter des Globalen Influenza-Programms für die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Im Ausland sieht man mildere Verläufe
Mit Blick auf Südafrika, wo die die neue Coronavirus-Variante zuerst entdeckt worden war, sagte Stöhr: „Man hat eine 70 Prozent geringere Chance, an der Omikron-Variante zu versterben, oder auf die Intensivstation zu kommen, im Vergleich zur Delta-Variante." Zudem lasse der Peak, der in Südafrika vor Weihnachten zu verzeichnen war, jetzt nach, die Infektionszahlen gingen deutlich zurück. Und es gebe dort „eindeutig mildere Verläufe als bei den vorhergehenden Varianten.“
Auch in den USA betätigt sich, dass Omikroninfektionen milder verlaufen. Dort ist Omikron bereits die dominierende Variante. Omikron sei daher "eine Realität, mit der wir uns arrangieren müssen", so der Pandemieexperte. Es habe ein gewisses Umschalten im Kopf stattgefunden, "die Realisierung, dass man mit dem Virus leben muss, dass man in dieser Situation auch sehr gut weiterkommt, wenn man sich darauf einstellt", Kontaktbeschränkungen und Quarantäneregeln anpasse und weiterhin für das Impfen und Boostern werbe.
Laut Stöhr beruhigt sich ab April die Lage
Stöhrs Prognose: Im April, Mai wird der Infektionsdruck signifikant nachlassen und wir werden einen "sehr, sehr ruhigen" Sommer“ haben. „Das Virus wird allerdings weiter zirkulieren, in der südlichen Hemisphäre viel dramatischer als bei uns.“ Für den nächsten Winter gelte es dann wie bei der Grippe zu überlegen, ein Impfangebot für die über 60-Jährigen zu machen. "Das würde aus meinem Blickwinkel großen Sinn ergeben, um dann jedes Jahr diese Atemwegserkrankung im Winter besser abzupuffern", so Stöhr.
Aktuell käme man aber über Kontaktreduzierungen und das Impfen nicht drum herum. „Es gibt noch über 3 Millionen Menschen über 60 Jahre, die sehr schwer erkranken können, auch mit Omikron. Das ist völlig fraglos."