Lauterbach will Omikron durch Booster ausbremsen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach möchte es Omikron durch Auffrischungsimpfungen schwer machen
Die Booster-Impfung gilt derzeit als bester Schutz vor Omikron. Bisher haben in Deutschland 33,4 Millionen Menschen die Auffrischungsimpfung erhalten. Das entspricht einem Anteil von 56,2 Prozent aller doppelt Geimpften.
80-Prozent-Ziel basiert auf RKI-Modell
Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wären 80 Prozent nötig, um es „Omikron schwer zu machen.“ Das sagte der Minister in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk RND. Lauterbachs neues Impfziel bedeutet, dass sich weitere 15 Millionen Menschen boostern lassen müssten. Damit wären dann insgesamt 56 Prozent der deutschen Bevölkerung dreimal geimpft. Der Minister beruft sich bei seinem 80-Prozent-Ziel auf Modellierungen des Robert Koch-Instituts.
Lauterbach für Verschärfung der Kontaktbeschränkungen
Lauterbach kündigte außerdem weitere Kontaktbeschränkungen an. „Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen“, sagte er. Die Kontaktbeschränkungen plus die 80-Prozent-Boosterung werden den R-Wert sinken lassen, ist Lauterbach überzeugt.
Nicht geimpfte Menschen forderte er auf, sich jetzt die erste Spritze zu holen. „Mein Appell an die Ungeimpften ist, dass sie sich schnell zumindest einmal impfen lassen, damit sie wenigstens für den ganz schweren Krankheitsverlauf eine wichtige Schutzwirkung haben.“
Omikron soll weniger lange ansteckend sein
Erneut plädierte Lauterbach für eine verkürzte Quarantäne für Omikron-Infizierte und deren Kontaktpersonen. Studien zeigten, „dass die Generationszeit – also auch die Phase, in der sich das Virus im Körper ausbreitet und die Phase, in der ein Mensch ansteckend ist – bei Omikron viel kürzer ist“, sagte er. „Wir können also bis zu einem gewissen Grad die Quarantänezeit verkürzen, ohne ins Risiko zu gehen.“
Über eine Neuregelung der Quarantänzeit wollen Bund und Länder am Freitag beraten. Die große Sorge ist, dass wichtige Versorgungsbereiche zusammenbrechen könnten, wenn zu viele Menschen gleichzeitig in Quarantäne sind.