Nüsse reduzieren Rückfallrisiko bei Darmkrebs

Immer mehr Studien beweisen die gesundheitsfördernde Wirkung von Nüssen – Foto: karandaev - Fotolia
Mehrere Studien konnten bereits den gesundheitsfördernden Effekt von Nüssen nachweisen. So konnten Untersuchungen beispielsweise zeigen, dass Walnüsse die LDL-Cholesterinwerte senken und Nüsse allgemein das Diabetes-Risiko verringern und die Überlebensrate bei Prostatakrebs erhöhen können. Auch dass der Verzehr von Nüssen eine protektive Wirkung gegen Darmkrebs hat, konnte mehrere Studien zeigen. Nun fanden Forscher heraus, dass eine Ernährung, die eine regelmäßige Zufuhr bestimmter Nussarten enthält, zu einer Reduzierung des Rückfallrisikos bei Darmkrebs beitragen kann.
48 Mandeln in der Woche können schützen
Für ihre Untersuchung wertete das Forscherteam vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston Fragebögen zu den Ernährungsgewohnheiten von 826 Patienten aus. Alle Teilnehmer hatten Darmkrebs im Stadium III, das heißt, der Krebs hatte sich bereits auf nah gelegene Lymphknoten ausgeweitet. Vor Beginn der Studie waren alle Patienten operativ und mit Chemotherapie behandelt worden. Die Forscher ermittelten nun die durchschnittliche wöchentliche Verzehrmenge von Nüssen und setzten die Ergebnisse mit dem Rückfallrisiko der Patienten in Beziehung.
Wie die Wissenschaftler herausfanden, war bei Patienten, die mindestens 57 Gramm Nüsse in der Woche zu sich nahmen, die Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr des Krebses um etwa 42 Prozent reduziert. Die Menge entspricht etwa 48 Mandeln oder 36 Cashewnüssen. Außerdem verringerte sich das Risiko, an Darmkrebs zu versterben, bei den Nusssessern um 57 Prozent, verglichen mit Menschen, die keine Nüsse aßen. Die Vorteile in Bezug auf Darmkrebs ergaben sich allerdings nur bei Nüssen, die auf Bäumen wachsen – also unter anderem bei Walnüssen, Haselnüssen, Cashewnüssen, Pecannüssen und Mandeln.
Verzehr von Nüssen effektiver als bisher angenommen
Die Wissenschaftler konnten auch zeigen, dass die Effekte des Nussverzehrs unabhängig von anderen Faktoren wie Alter, BMI, Geschlecht und Genomveränderungen waren. Die Forscher betonen jedoch, dass die Ergebnisse nicht ermutigen sollen, auf Chemotherapien und andere Behandlungsmethoden von Darmkrebs zu verzichten. Der Verzehr von Nüssen könne jedoch zusätzlich zu den klassischen Therapien positive Auswirkungen haben – und zwar in einem stärkeren Maße, als bisher angenommen wurde.
Dass sich Nüsse positiv auf den Gesundheitszustand von Darmkrebspatienten auswirken könnten, haben bereits vor einigen Monaten Ernährungswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität in Jena herausgefunden. Sie konnten in Laborversuchen zeigen, dass Nüsse das Wachstum der Krebszellen im Darm beeinflussen, indem sie die Aktivität bestimmter Enzyme steigern, welche die natürliche Entgiftung in Körperzellen ankurbeln. Außerdem sorgten die Nüsse in der Studie dafür, die Apoptose in den Darmkrebszellen zu aktivieren.
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