Nachfrage nach Impfungen gegen Grippe & Co. stark gestiegen

Nachlassende Impfmüdigkeit: Krankenkassen geben mehr denn je für Impfstoffe aus – Foto: © Adobe Stock/Africa Studio
1,722 Mrd. Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen 2020 für Impfstoffe ausgegeben. Das entspricht einem Zuwachs von 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am häufigsten wurden Impfungen gegen Grippe, Keuchhusten, HPV, FSME, Masern und Pneumokokken durchgeführt. Erste Analysen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis von Daten aus Apothekenrechenzentren gehen davon aus, dass im vergangenen Jahr neben Grippeimpfstoffen auch deutlich mehr Vakzine gegen Pneumokokken und Gürtelrose verbraucht wurden. Alle drei Impfungen wurden voriges Jahr von der Ständigen Impfkommission für bestimmte Risikogruppen ganz besonders stark empfohlen.
Nachfrage nach Impfungen schon 2019 gestiegen
Die Corona-Pandemie könnte die Nachfrage nach Impfungen im Allgemeinen beflügelt haben. Doch schon 2019 verzeichneten die Krankenkassen Mehrausgaben von 16,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018. Die Ausgaben für Impfstoffe betrugen 2019 1,503 Milliarden Euro.
Der Deutsche Apothekerverband erwartet, dass sich der Trend zu mehr Impfungen fortsetzen wird, vor allem gegen Grippe. In der zu Ende gehenden Grippesaison 2020/2021 hatte das Paul-Ehrlich-Institut rund 25 Millionen Impfdosen freigegeben - ein neuer Spitzenwert.
Grippeimpfung in der Apotheke
"Während der Corona-Pandemie wird uns nur allzu bewusst, wie gut es ist, bewährte und erprobte Impfstoffe gegen gefährliche Erreger zu haben“, sagt DAV-Vorsitzender Thomas Dittrich. Gerade die jährliche Grippe-Impfung ist sicher und gut verträglich. "Die Apotheken bereiten sich derzeit schon auf die neue Grippesaison 2021/2022 vor und stehen als Partner für Informationen zum Impfen bereit - natürlich auch telefonisch."
Neuerdings dürfen bestimmte Apotheken in einigen Regionen auch selbst gegen Grippe impfen. Dies geschieht im Rahmen von Modellprojekten und nach medizinischer Schulung der Apotheker.