Grippeimpfung schützt nicht vor Corona, aber...

Grippeimpfung: Kein Schutz vor Corona, aber vor einer Doppelinfektion – Foto: ©terovesalainen - stock.adobe.com
Die Bundesregierung hat zusätzlichen Grippeimpfstoff eingekauft, damit sich möglichst viele Menschen gegen die Grippe impfen lassen können. Das führt mitunter zu der Annahme, dass eine Grippeimpfung auch vor dem Coronavirus schützt. Doch das stimmt nicht. Die Grippeimpfung schützt definitiv nicht vor einer Corona-Infektion. Influenza und SARS-COV-2 sind nämlich ganz unterschiedliche Viren. Andernfalls wäre ja das Corona-Impfstoffproblem auch schon längst gelöst.
Was für die Grippeimpfung spricht
Warum die Grippeimpfung in diesem Herbst und Winter dennoch als besonders wichtig gilt, dafür gibt es mehrere Gründe. Der erste Grund: Experten befürchten für Herbst und Winter einen weiteren deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen. Würde es dann parallel zu einer massiven Grippewelle kommen, könnte das Gesundheitssystem überlastet werden.
Außerdem kann es zu Doppel-Infektionen kommen. Eine gleichzeitige Infektion mit einem Grippevirus und dem Coronavirus ist eine schwere Belastung für den Körper. Das Immunsystem könnte schnell überfordert werden.
Ein dritter Grund ist, dass sich die Symptome einer COVID-19 Infektion und einer Grippe stark ähneln. Leitsymptome der beiden Infektionskrankheiten sind trockener Husten, Fieber und Gliederschmerzen. Je mehr Menschen gegen Grippe geimpft sind, desto weniger werden die Testkapazitäten von falschen Alarmen beansprucht.
Weniger Atemwegserkrankungen durch Corona-Maßnahmen
Obwohl Experten einschließlich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Grippeimpfung raten, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut derzeit die Impfung nur Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren, Vorerkrankten und Personal in Gesundheitseinrichtungen.
Möglicherweise wird das befürchtete Szenario von zwei parallelen Infektionswellen auch durch die Corona-Maßnahmen abgebremst. Masken und Abstandhalten schützen nämlich auch vor einer Ansteckung mit dem Grippevirus und anderen Viren. Im April – mitten in Deutschlands Lockdown light - war ein abrupter Rückgang an Atemwegsinfektionen zu verzeichnen.
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