
Kaffee ist besser als sein Ruf: Das belegen große Ernährungsstudien
Erneut haben zwei Studien gezeigt, dass Kaffee weder das Krebsrisiko erhöht – wie früher oft behauptet - noch sonstige negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Die aktuellen Auswertungen deuten vielmehr das Gegenteil an: Rein statistisch leben Kaffeetrinker sogar etwas länger. Allerdings sollte der Kaffee nicht zu heiß getrunken werden, warnt der Krebsinformationsdienst KID, denn das sei schädlich für die Schleimhäute in Mund und Speiseröhre und erhöhe dann wieder das Krebsrisiko.
EPIC Studie bestätigt IARC
Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC war im vergangenen Jahr zu der Erkenntnis gelangt, dass ein Krebsrisiko durch Kaffee anhand der Studienlage ausgeschlossen werden kann. Wissenschaftler der europäischen Ernährungsstudie EPIC („European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“) bestätigen nun diesen Fund. Daten von fast einer halben Million Teilnehmern aus zehn europäischen Ländern, die seit den 1990er Jahren erhoben wurden, zeigten, dass der Kaffeekonsum keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen hat. Untersucht wurde die Lebensweise der Teilnehmer, die Todesfälle durch Krebs und andere Todesursachen wie Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zur Selbstmordraten. Dabei schnitten Kaffeetrinker gut ab – sie lebten rein statistisch sogar etwas länger. Zu ähnlichen Aussagen gelangten kürzlich auch Forscher, die in den USA eine Untersuchung an Menschen nichteuropäischer Abstammung durchgeführt hatten.
Kaffee möglicherweise sogar ein Krebsverhinderer
Daraus zu schließen, dass Kaffee gesund ist, sei aber noch zu früh, meinen die EPIC-Forscher. Ein solcher Gesamtüberblick sichere zunächst vor allem die Aussage, dass die Inhaltsstoffe von Kaffee nicht gefährlich seien. Ob Kaffee auch schützende Effekte hat, müssten Detailanalysen noch zeigen. Die Wissenschaftler gehen derzeit davon aus, dass Kaffee vor entzündungsähnlichen Reaktionen im Körper schützt. Diese Schutzfunktion könnte auch Krebserkrankungen verhindern, vor allem, Leberkrebs. Aber bislang ist das nur eine Vermutung. Wissenschaftlich Beweise stehen noch aus.
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