Kaffee ist gut für die Leber – auch ohne Koffein

Kaffee hilft offenbar der Leber bei der Entgiftung. Entkoffeinierter Kaffee hat dieselbe Wirkung
Kaffee gehört weltweit zu den beliebtesten Getränken. Was viele nicht wissen: Kaffee schützt auch Herz und Leber. Der Vorteil für die Leber scheint sogar unbegrenzt zu sein. Je mehr Kaffee getrunken wird, desto mehr profitiert die Leber. Bislang dachte man, dass es vor allem das Koffein im Kaffee ist, das positiv für den Metabolismus ist und antientzündlich wirkt. Eine Studie aus den USA konnte aber zeigen, dass entkoffeinierter Kaffee die Leber genauso gut schützt.
Ein Ärzteteam um Dr. Qian Xiao vom National Cancer Institute in Bethesda (Maryland, USA) hatte die Daten einer groß angelegten Bevölkerungsstudie untersucht. Im Rahmen des US „National Health and Nutrition Examination Survey“ wurden die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sowie die Gesundheit von Zehntausenden von US-Bürgern abgefragt. 27.000 Personen hatten Blut abgegeben und zudem einen Fragebogen ausgefüllt, was sie in den letzten 24 Stunden zu sich genommen hatten.
Bessere Leberwerte ab drei Tassen Kaffee täglich
Die Analyse zeigte: Diejenigen, die drei oder mehr Tassen Kaffee zu sich genommen hatten, hatten häufiger bessere Leberwerte: Sowohl die Gamma- GT, GOT, GPT als auch die alkalische Phosphatase waren in der Regel niedriger, egal ob der Kaffee mit Koffein oder entkoffeiniert getrunken wurde.
Eine andere Studie zeigte, dass Kaffee am besten schwarz getrunken werden sollte. Forscher aus Österreich und Frankreich hatten herausgefunden, dass Kaffee eine Art Selbstverdauungsprogramm in Gang setzt, das die Zellen reinigt und entgiftet. Das könnte auch die leberschützende Wirkung erklären. Allerdings werde dieses Entgiftungsprogramm durch tierisches Eiweiß, wie es in Milch enthalten ist, gehemmt. Bisher ist noch nicht abschließend geklärt, welche der zahlreichen Inhaltsstoffe des Kaffee für diesen positiven Effekt verantwortlich sind. Aber das ist vielleicht auch gar nicht so wichtig.
Erst einmal gilt: „Kaffee verbessert die Leberwerte, reduziert das Risiko für Gallensteine und vermindert das Risiko für eine Leberzirrhose“, heißt es bei der deutschen Leberstiftung. Dagegen sollten Alkohol, sehr süße und sehr fette Speisen vom Speiseplan gestrichen werden. Auch Rauchen sei wahres Gift für die Leber.
Leber ist ein Entgiftungsorgan
Die Leber steuert den Stoffwechsel und verarbeitet Zucker, Fette, Vitamine und Mineralien. Die Leber gilt auch als Entgiftungsorgan, da sie giftige Substanzen in ungefährliche Stoffe verwandelt.
Durch einen ungesunden Lebensstil kommt die Leber jedoch an ihre Grenzen: Mittlerweile hat jeder dritte Erwachsene in Deutschland eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Fettleber. Eine verfettete Leber kann sich entzünden. Damit wächst die Gefahr für eine Leberzirrhose und Leberkrebs. Hier hilft nur eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten.
Ob die Leber bereits Schaden genommen hat, kann der Hausarzt mit einer einfachen Blutuntersuchung überprüfen. Sind die Leberwerte GPT, GOT und GGT erhöht, sollte eine weiterführende Diagnostik erfolgen, rät die Leberstiftung. Dadurch würden die meisten Lebererkrankungen noch rechtzeitig erkannt.
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