
Der Aufenthalt in Höhenregionen kann Symptome von Asthma bronchiale nachhaltig verbesssern – Foto: ©EVERST - stock.adobe.com
Für die Studie wurden 26 Menschen, die an Asthma bronchiale litten, 21 Tage lang untersucht. Wegen ihrer Erkrankung waren sie in einer Lungenklinik in Davos stationär behandelt worden. Die Forscher wollten nun wissen, ob die Therapie in Höhenregionen – Davos liegt etwa 1.560 Metern über dem Meeresspiegel – tatsächlich Verbesserungen bringt. Zuvor waren die Probanden in drei Asthma-Typen eingeteilt worden: Neun Personen hatten eosinophiles allergisches Asthma, neun litten unter nicht eosinophilem allergischem Asthma und acht hatten nicht eosinophiles, nicht-allergisches Asthma.
Immunreaktion durch Höhentherapie ausgeglichener
Zu Beginn und am Ende der Höhentherapie wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, darunter Lungenfunktionstests und FeNO-Tests. Zudem füllten die Teilnehmer Fragebögen zu ihrer Asthma-Kontrolle aus. Die Forscher bestimmten auch spezifische, für Asthma typische immunologische Parameter im Blut der Probanden.
Das Ergebnis: Während der Höhentherapie zeigten sich bei den Asthma-Patienten eine signifikante Besserung aller klinischer Parameter sowie eine Veränderung der immunologischen Parameter. So verringerte sich während der Rehabilitation in der Höhe die Typ-2-Immunreaktion der Betroffenen. Sie normalisierte den erhöhten CRTH2-Wert und reduzierte so die Auswirkungen seiner Th2-dominierten immunologischen Dysbalance.
Positive Wirkung auf Symptome und Blutwerte
Die Autoren ziehen das Fazit, dass eine Höhentherapie bei allen Phänotypen von Asthma nachhaltig positive Auswirkungen hat – und das nicht nur bei den Symptomen, sondern auch in den immunologischen Werten. Dabei konnten für die jeweilige Asthmaform spezifische Auwirkungen gezeigt werden. So waren die zellulären Veränderungen bei eosinophilem und allergischem Asthma stärker als jene bei nichteosinophilem und nichtallergischem Asthma bronchiale.
Bewährte Therapien weiter untersuchen
„Derzeit erfährt die Medizin eine wahrhafte Revolution mit der Entwicklung von hochspezifischen und gleichzeitig sehr effektiven Therapien, wie die Biologika bei Allergien, Asthma und auch Neurodermitis“, kommentierte Professor Claudia Traidl-Hoffmann vom Lehrstuhl und Institut für Umweltmedizin UNIKA-T in Augsburg, die Ergebnisse. „Gerade in diesen Zeiten der ,targeted therapy‘ haben wir gleichzeitig die Verantwortung, bewährte Therapie und so auch Rehabilitationsmaßnahmen, in ihrer Effektivität zu validieren und auf molekularer Basis zu verstehen“, so Traidl-Hoffmann. Das sei in dieser Studie gelungen.
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