Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Heute ist Welttag der Hämophilie

Freitag, 17. April 2015 – Autor:
Am heutigen Welttag der Hämophilie wollen Betroffene und Experten über die sogenannte „Bluterkrankheit“ informieren. Die Krankheit tritt fast immer in erblich vorbelasteten Familien auf und kann lebensbedrohlich sein.
Welttag der Hämophilie

Am 17. April ist Welttag der Hämophilie – Foto: giadophoto - Fotolia

Der jährlich am 17. April stattfindende Welttag der Hämophilie wurde 1989 durch die World Federation of Hemophilia (WFH) eingeführt, um die Öffentlichkeit über die "Bluterkrankheit" zu infomieren. Das Datum soll an den Kanadier Hans Schnabel erinnern, der 1963 die World Federation of Haemophilia gründete und an einem 17. April geboren wurde. Weltweit leiden nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO über 400.000 Menschen an Hämophilie.

Hämophilie kann lebensbedrohlich sein

Hämophilie ist eine Erbkrankheit, bei der die Blutgerinnung gestört ist. Sie äußert sich dadurch, dass die Blutgerinnung nur sehr langsam oder überhaupt nicht einsetzt. Häufig kommt es auch zu spontanen Blutungen, die ohne sichtbare Wunden auftreten. Bei leichten Formen der Hämophilie treten meist nur wenige Beschwerden auf; bei schweren Formen führen jedoch schon kleine Verletzungen zu starken Blutungen nach außen, ins Gewebe, in Muskeln oder Gelenke. Betroffene Personen werden umgangssprachlich auch als "Bluter" bezeichnet.

Lebensgefahr droht den Patienten vor allem bei inneren Blutungen, die erst spät entdeckt werden und schwer zu stillen sind. Unterschieden werden die Hämophilie A und die seltenere Hämophilie B. In Deutschland ist etwa einer von 10.000 Menschen von der Hämophilie A und einer von 30.000 Menschen von der Hämophilie B betroffen. Hämophilie A und Hämophilie B unterscheiden sich darin, welcher Gerinnungsfaktor betroffen ist.

Hämophilie meist erblich bedingt

Hämophilie tritt fast ausschließlich bei Männern auf, und die meisten Fälle sind erblich bedingt. Ein verändertes Gen auf dem X-Chromosom sorgt dafür, dass ein für die Blutgerinnung notwendiges Eiweiß nicht oder nur unzureichend gebildet wird. Da die Vererbungsregeln für die Hämophilie seit Jahren bekannt sind, ist es möglich, das statistische Risiko einer Erkrankung innerhalb einer Familie zu berechnen.

Um die Blutgerinnung zu normalisieren, kann der bei der Hämophilie fehlende Gerinnungsfaktor ersetzt werden. Er wird entweder aus Spenderblut gewonnen oder gentechnisch (rekombinant) hergestellt. Rekombinante Gerinnungsfaktoren gelten zurzeit als sicherste Behandlungsoption, da eine Verunreinigung mit infektiösen Keimen im Gegensatz zur Blutspende praktisch ausgeschlossen werden kann. Ein Problem besteht allerdings in der geringen Ausbeute und den hohen Kosten in der Herstellung.

Foto: © giadophoto - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Blut

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin