
Mit Karte bezahlen ist eine Möglichkeit, um möglichst berührungsfrei und hygienisch einzukaufen.
Auf den Boden geklebte Abstandsstreifen für Kunden, Plexiglasscheiben-Konstruktionen um Ladenkassen, Warnhinweise überall: Die Kassenbereiche vor allem von Super- oder Drogeriemärkten, in denen die Bevölkerung sich in der Coronakrise mit den notwendigsten Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt, sind ein neuralgischer Punkt. Kunde vorne, Kunde hinten, enge Kassenschleusen, Bargeld hinlegen, Restgeld herausbekommen (hoffentlich ohne Handkontakt), EC-Terminals mit Tastatur, die täglich Hunderte benutzen: Passieren ohne berühren kommt da einem kleinen Kunststück gleich.
Girocard: „Schnelle und hygienische Bezahlvariante“
Gerade jetzt spielt auch das sichere und hygienische Bezahlen an der Kasse eine wichtige Rolle, denn hier kommt es zu einem intensiveren Austausch zwischen Kunden und Kassenkräften und der sollte möglichst schnell und unkompliziert von statten gehen. Viele Händler empfehlen ihren Kunden deshalb eine Zahlung ohne Bargeld und mit der EC-Karte. „Die Kartenzahlung, zum Beispiel mit der Girocard - und insbesondere das kontaktlose Bezahlen - stellt eine schnelle, sichere und hygienische Bezahlvariante dar", heißt es bei der Euro Kartensysteme GmbH, dem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Banken und Sparkassen für kartengestützten Zahlungsverkehr.
Mit drei Vierteln der Girocards kontaktloses Bezahlen möglich
Bis 25 Euro könnten Bezahlbeträge ohne Eingabe der PIN völlig kontaktlos beglichen werden. Der Bezahlvorgang erfolgt jedoch in beiden Fällen komplett ohne Kontakt zum Kassenpersonal. Zudem sei kontaktloses Bezahlen ohne PIN-Eingabe besonders schnell und verringere die Bildung von Schlangen an der Kasse. Von den über 100 Millionen Girocards, die in Deutschland im Umlauf sind, sind demnach mehr als 75 Millionen bereits kontaktlos. Dies gelte auch für einen Großteil der Kreditkarten.
Bezahlen per Smartphone: Garantiert kontaktfrei
Zusätzlich zur Plastikkarte im Portemonnaie gibt es für Kunden als Option auch eine digitale Girocard auf dem Smartphone. Da bei dieser Bezahlform die biometrischen Daten des Nutzers, also Gesichtsscan oder Fingerabdruck, über das Smartphone zur Zahlungsauthentifikation genutzt werden, funktioniert das digitale Bezahlen komplett berührungslos. Es genügt, das Smartphone ans Bezahlterminal halten. Ein Kontrollton bestätigt eine erfolgte Zahlung.
Bargeld: Banken halten Infektionsrisiko für gering
Für Bargeld schätzen sowohl die Deutsche Bundesbank als auch die Europäische Zentralbank (EZB) ein Infektions- und Übertragungsrisiko als gering ein. „Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit einem Virus über eine Banknote ist im Vergleich zu anderen Oberflächen sehr gering“, heißt es in einem Statement der EZB. „Im Euroraum leisten die Menschen durchschnittlich 1,2 Barzahlungen pro Tag, so dass es wahrscheinlicher ist, dass sie sich von anderen Gegenständen anstecken, die sie häufiger berühren." Der Virologe René Gottschalk, Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Frankfurt am Main, sagte auf einer Pressekonferenz der Bundesbank: Geldscheine eigneten sich von ihrer Materialbeschaffenheit her wenig dazu, Viren zu übertragen. Münzen seien erst recht nicht dafür geeignet – „weil Viren metallische Oberflächen nicht mögen".
Sicherheitsabstand notfalls einfordern
Am Geldautomaten auf ausreichend Abstand zu anderen Personen zu achten, war aus Sicherheitsgründe schon immer ratsam. „In Zeiten des Corona-Virus ist jedoch ein Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern unbedingt einzuhalten und gegebenenfalls einzufordern“, rät die Euro Kartensysteme GmbH. Um bei der Eingabe der Geheimzahl am Geldautomaten oder an Bezahlterminals an der Ladenkasse den direkten Kontakt mit bloßen Händen zu vermeiden, gibt hat der Kartendienstleister der deutschen Banken folgende Tipps:
Tipps für eine hygienische Eingabe der Geheimzahl
- Schutzhandschuhe anziehen
- ein Taschentuch über die Tastatur legen
- einen eigenen Stift für die Bedienung des Automaten nutzen.
Falls die Eingangstür der Bank oder Sparkasse nicht bereits geöffnet sei, könne mit den genannten Hilfsmitteln auch der automatische Türöffner betätigt werden. Experten zufolge haftet das Coronavirus auch auf glatten Flächen.
Foto: AdobeStock/obs/EURO Kartensysteme GmbH