
Der Corona-Lagebricht aus Berlin bleibt trotz Anpassungen eine wichtige Informationsquelle
Wo sind die Hotspots und wie hoch ist die Krankenhausauslastung in Berlin? Für viele Berliner ist der Corona-Lagebericht in den vergangenen zweieinhalb Jahren zur Pflichtlektüre geworden. Inzwischen hat sich die Bedeutung von Corona geändert: die Infektionszahlen sind gesunken, die allermeisten Schutzmaßnahmen beendet. Doch das Virus ist nicht aus der Welt. Darum hält der Berliner Senat weiter an dem Lagebericht fest. Man halte „eine regelmäßige und umfassende Bewertung der Infektionslage für weiterhin geboten“, teilte die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung am Dienstag mit. Aber es würden „Anpassungen an die aktuellen Entwicklungen“ vorgenommen, hieß es weiter. Die Anpassungen betreffen folgende Menüpunkte:
Was sich geändert hat
„Labordaten“ werden seit Februar nicht mehr aktualisiert. Grund hierfür ist, dass die Übermittlung landesweiter Testdaten durch die „Akkreditierten Labore in der Medizin e.V.“ zum Ende Januar 2023 eingestellt wurde.
Neu hinzugekommen ist dagegen der Menüpunkt „Stichprobe“. Basis stellen Daten von 3.300 zufällig ausgewählten und näher untersuchten Fällen der letzten zwei Wochen dar. Die Hospitalisierungsrate liegt demnach aktuell bei sechs Prozent dieser Fälle. Weitere Merkmale sind Geschlecht und Alter. Die Fälle werden automatisiert aus den täglich an das LAGeSo übermittelten Fällen gezogen. Die repräsentative Stichprobe soll zur Lagebewertung dienen.
Weniger offensichtlich sind die Anpassungen bei den „Pandemie-Indikatoren“. Nach Auskunft des Berliner Senats beziehen sich die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz und die Intensivstations-Auslastung zukünftig auf Daten des Robert-Koch-Instituts, nachdem die Meldepflicht der Krankenhäuser über den landesweiten „integrierten Versorgungsnachweis“ (IVENA) ausgelaufen sei.
Was sich ändern wird
Der Punkt „Stationäre Behandlung“ wird derzeit nur einmal wöchentlich aktualisiert statt täglich. Mittelfristig soll dieser Indikator laut Senat ganz entfallen, „wenn auf Grundlage der freiwilligen IVENA-Meldungen keine belastbare Aussage mehr getroffen werden kann.“
Eine Erweiterung wird es bei den Abwasseruntersuchungen geben. Derzeit werden dreimal wöchentlich im Zulauf des Klärwerks Ruhleben Proben genommen und auf SARS-CoV-2 und seine Varianten untersucht. Künftig werden diese Messungen in zwei weiteren Berliner Klärwerken vorgenommen. Die Ergebnisse werden im Menüpunkt „Abwasser“ des Corona-Lageberichts dargestellt.
Der Berliner Corona-Lagebericht erschien erstmals im August 2020. Unter www.berlin.de/corona/lagebericht werden seither tagesaktuelle COVID-19 Fallzahlen und weiterführende Auswertungen der Berliner Gesundheitsverwaltung veröffentlicht.