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Wird Corona jetzt ein harmloser Bestandteil des Alltags?

Mittwoch, 1. Februar 2023 – Autor:
Die Corona-Fälle werden nach dem Ende der Maskenpflicht jetzt wieder steigen – aber medizinisch werde das kein Problem mehr sein, sagen die Pneumologen. Auch in zehn Jahren werde es noch Corona geben – als eine Atemwegserkrankung unter vielen.
Jugendliche am Bahnsteig mit Corona-Masken - aber heruntergeschoben.

Maske ab: Das Ende der Maskenpflicht ist ein Symbol für das Ende der Pandemie. Aus der Welt ist das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 damit aber nicht. – Foto: AdobeStock/Mirko Vitali

In einigen Bundesländern ist die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen bereits gefallen, in Berlin und Brandenburg läuft sie am Donnerstag dieser Woche aus. Auch im Fernverkehr der Bahn muss ab 2. Februar keine Maske mehr getragen werden. Wenn ausgerechnet die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) als größte einschlägige Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum jetzt diese Lockerung ausdrücklich begrüßt, darf man das als Anlass für Optimismus nehmen.

Pandemie-Verlauf: „Völlig anders, als wir das 2020 gesehen haben"

„Ich halte das für richtig“, sagte der Präsident der Gesellschaft, Torsten Bauer, im „rbb24- Inforadio“ zum Ende der Maskenpflicht. „Den Winter musste man noch abwarten.“ Es werde jetzt zwar wieder Corona-Infektionen geben, er erwarte aber nicht, dass das zu einem gesundheits-medizinischen Problem werde. Die pandemische Situation sei vorbei. Fast alle Menschen auf dieser Erde dürften mittlerweile Antikörper gegen dieses Virus haben. „Somit verläuft die Krankheit vollkommen anders, als wir das 2020 gesehen haben."

Lauterbach: „Coronavirus hat sich eine Sackgasse mutiert“

Wie das Coronavirus trotz vieler unkalkulierbarer und potenziell gefährlicherer Mutanten jetzt trotzdem seine Dramatik verlieren konnte, hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Dezember im ZDF sehr griffig formuliert: „Ich glaube, dass sich das Virus in eine Sackgasse mutiert hat. Die Varianten, die wir jetzt sehen, haben eines gemeinsam: Die sind alle sehr ansteckend, aber nicht mehr so gefährlich wie die ursprünglichen Varianten.“ Indem sich besonders infektiöse, aber nicht so gefährliche Varianten verbreiteten und durchsetzten, verdrängten sie ältere beziehungsweise besorgniserregendere, aber aber wiederum nicht so ansteckend waren. Das Virus nahm sich durch diese Evolutionsstrategie selbst an Gefährlichkeit.

DGP-Präsident Bauer rechnet damit, dass Corona jetzt ein handhabbarer Bestandteil des Krankheitsgeschehens im Jahreslauf werde. Auch in zehn Jahren werde es noch zu Corona-Infektionen kommen – aber auch das werde kein medizinisches oder gar gesundheitspolitisches Problem mehr sein. Corona werde auf Dauer den Rang von „einer weiteren Atemwegserkrankung“ besitzen – einer unter vielen, so wie die Grippe.

Corona: Schrecken verloren – aber weiter ein Thema

Aber nur weil das Coronavirus offensichtlich seinen Schrecken verloren hat und Teil der Alltäglichkeit wird, bedeutet das nach Bauers Einschätzung keineswegs, dass Virus und Erkrankung kein Thema mehr seien. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie rät deshalb zu jährlichen Impfungen, idealerweise zusammen mit einem Grippeimpfstoff, von dem viele die immer wiederkehrende saisonale Auffrischungsimpfung bereits gewohnt sind. Und: Auch nach dem Ende der Maskenpflicht empfiehlt er besonders vulnerablen Gruppen (wie zum Beispiel Chemotherapie-Patienten), in öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin eine Maske zu tragen.

Hauptkategorie: Corona
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