Zweite Booster-Impfung für Menschen ab 70 Jahren empfohlen

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Die STIKO empfiehlt eine zweite Auffrischungsimpfung (Booster-Impfung) für bestimmte Personengruppen: Menschen ab 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Pflege-Einrichtungen, Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren sowie Personal in medizinischen und Pflege-Einrichtungen, besonders wenn sie Patientenkontakt haben.
Die 2. Auffrischungsimpfung soll frühestens drei Monate nach der 1. Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen (Biontech/Pfizer oder Moderna). Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens nach 6 Monaten erhalten.
Zweite Booster-Impfung für Menschen ab 70 Jahren empfohlen
Aktuelle Daten zeigen, dass der Schutz nach der 1. Auffrischimpfung gegen Infektionen mit der momentan zirkulierenden Omikron-Variante innerhalb weniger Monate abnimmt, heißt es weiter in einer Mitteilung. Dies ist insbesondere für Menschen ab 70 Jahren und für Personen mit Immunschwäche bedeutsam, da diese das höchste Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf nach einer Infektion haben. Durch die zweite Booster-Impfung soll der Schutz verbessert und schwere Erkrankungen verhindert werden.
Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen soll besser geschützt werden, da es sich leichter anstecken kann. Ein weiteres Ziel dabei ist die Aufrechterhaltung der medizinischen und pflegerischen Versorgung, die durch Personal in Isolation oder Quarantäne bedroht sein könnte. Personen, die nach der 1. Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben (Durchbruchsinfektion), wird keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.
Die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit einer 2. Auffrischimpfung ist laut STIKO noch begrenzt. Es wird jedoch angenommen, dass die 2. Auffrischimpfung ähnlich gut verträglich ist wie die 1. Auffrischimpfung.
Neuer Impfstoff von Novavax empfohlen
Außerdem empfehlt die STIKO jetzt den seit Dezember 2021 in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoff der Firma Novavax für Menschen ab 18 Jahren. Nötig sind zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 3 Wochen. Die Anwendung von Nuvaxovid während der Schwangerschaft und Stillzeit wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen.
Es handelt sich bei Nuvaxovid um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker (Adjuvans). Der Impfstoff enthält keine vermehrungsfähigen Viren und ist, wie alle anderen in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffe, funktionell ein Totimpfstoff. In den Zulassungsstudien zeigte der Impfstoff eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit. Aussagen zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante können aktuell noch nicht getroffen werden.
Nuvaxovid führt häufig zu lokalen und systemischen Impfreaktionen, die über wenige Tage anhalten können und ähnlich stark sind wie nach Impfung mit den anderen Covid-19-Impfstoffen. Die Zulassungsstudien ergaben keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich schwerer unerwünschter Wirkungen nach Impfung.