Wieviel Vitamin D brauchen Babys?

Für eine gesunde Entwicklung benötigen Babys die tägliche Gabe von Vitamin D – Foto: JenkoAtaman - Fotolia
Erhalten Säuglinge und Kleinkinder nicht genügend Vitamin D, drohen Störungen beim Knochenaufbau. Der Grund: Vitamin D ist bei der Regulation des Calcium- und Phosphatstoffwechsels wichtig und damit entscheidend an der Härtung der Knochen beteiligt. Bei einem Vitamin D-Mangel kann es im schlimmsten Fall zu einer Rachitis kommen. Dabei handelt es sich um eine Störung im Knochenstoffwechsel, die unter anderem durch eine Erweichung und Verformung der Knochen gekennzeichnet ist. Auch eine verminderte Muskelkraft sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit können auftreten. Zudem kann ein Vitamin D-Mangel bei Babys zur Entstehung einer Osteoporose im Alter beitragen.
Natürliche Vitamin D-Zufuhr reicht nicht aus
Vitamin D wird auf zwei Wegen im Körper gebildet: zum einen in der Haut durch Sonneneinstrahlung, zum anderen durch die Zufuhr über die Nahrung. Beides reicht bei Babys jedoch nicht aus, um eine ausreichende Menge des wichtigen Vitamins zu erhalten. Sowohl in der Muttermilch als auch in Säuglingsnahrung sind nur geringe Anteile Vitamin D vorhanden. Und der direkten Sonne sollten Babys generell nicht ausgesetzt werden, da ihr hauteigener Schutzmechanismus noch nicht ausgereift ist.
Säuglinge gehören daher zu den Risikogruppen für eine Vitamin D-Unterversorgung und sollten während des ersten Lebensjahres standardmäßig eine Vitamin D-Supplementierung erhalten. Das gilt sowohl für Kinder, die gestillt werden, als auch solche, die nicht gestillt werden.
Täglich 10 µg Vitamin D zusätzlich empfohlen
Nach der Empfehlung des Netzwerks „Gesund ins Leben“, einer IN FORM-Initiative des Bundesernährungsministeriums und der beteiligten Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Forschungsinstitut für Kinderernährung) sollten Babys ab der ersten Lebenswoche täglich 400 bis 500 Internationale Einheiten (I.E.) erhalten. Das entspricht 10 bis 12,5 µg Vitamin D. Frühgeborene erhalten die doppelte Menge.
Für die Supplementierung stehen Tropfen und Tabletten zur Verfügung. Meist wird zu Tabletten geraten, da sie leicht zu dosieren und zu verabreichen sind. Die Präparate sollten auf einem Löffel in etwas Wasser oder Milch aufgelöst werden. Im Fläschchen sollten sie nicht gelöst werden, da sich der ölige Wirkstoff wie ein Film an der Flaschenwand absetzen kann und somit das Kind nicht erreicht. Tropfen dürfen den Kindern nie direkt in den Mund appliziert werden, sondern müssen zunächst auf einen Löffel abgezählt werden.
Vitamin D-Supplementierung in den ersten 12 bis 18 Monaten nötig
Wie lange Vitamin D supplementiert werden soll, hängt von der Jahreszeit ab, in der das Kind geboren wurde. Grundsätzlich gilt, dass Babys bis zum zweiten erlebten Sommer zusätzlich Vitamin D erhalten sollten. Das bedeutet, dass im Winter geborene Kinder 18 Monate lang Vitamin D erhalten, alle anderen ein Jahr. Ob im Einzelfall eine Supplementierung über das erste Lebensjahr hinaus notwendig ist, muss der Kinderarzt entscheiden.
Foto: © JenkoAtaman - Fotolia.com