Wie Yoga bei COPD helfen kann

Yoga kann die Lungenfunktion verbessern – Foto: nuzza11 - Fotolia
Immer mehr Studien beweisen die gesundheitsfördernden Wirkungen von Yoga. Die aus Indien stammende Lehre verbindet bestimmte Gymnastikübungen mit Entspannungstechniken und speziellen Atemübungen. Sie soll neben ihrer meditativen Wirkung vor allem Verspannungen lösen, die Beweglichkeit fördern und Kraft aufbauen. Eine Studie aus Indien konnte nun zeigen, dass Yogaübungen bei COPD-Patienten Lungenfunktion, Ausdauer und Entzündungsmarker verbessern und auch die Lebensqualität der Betroffenen steigern können und damit eine ebenso sinnvolle Form der pneumologischen Rehabilitation darstellen wie traditionelle Reha-Maßnahmen. Die Forscher vom All India Institute of Medical Sciences in Neu Delhi bestätigten damit Ergebnisse aus früheren Studien.
Yoga verbessert Lungenfunktion
Für ihre Untersuchung teilten die Wissenschaftler 60 COPD-Patienten in zwei Gruppen auf, die entweder ein Yoga-Programm absolvieren sollten oder sich einem klassischen Reha-Programm unterzogen, zu dem Muskelaufbau- und Ausdauerübungen, ein Training der Atemmuskulatur sowie Entspannungsübungen gehörten. Alle Patienten absolvierten ihr Training über einen Zeitraum von vier Wochen jeweils zweimal die Woche und danach für acht Wochen im Zwei-Wochen-Rhythmus. In der übrigen Zeit sollten die Teilnehmer die Übungen alleine fortführen.
Es zeigte sich, dass Yoga zu ähnlich positiven Ergebnissen führte wie die pneumologischen Reha-Übungen. So verbesserten sich die Lungenfunktion, die Ergebnisse eines Sechs-Minuten-Gehtests, der Schweregrad der Atemnot und die generelle Lebensqualität durch beide Trainings gleichermaßen gut. Nach Ansicht der Forscher stellt Yoga damit eine kosteneffektive Form der Rehabilitation dar und könnte ein fester Bestandteil der Langzeittherapie einer COPD werden. Sie fordern, dass Yoga-Programme als eine Möglichkeit des Langzeitmanagements von COPD Eingang in die Behandlungspläne erhalten.
COPD vierthäufigste Todesursache weltweit
Die COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) zählt zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt und steht auf der Liste der Todesursachen derzeit auf Platz vier; nach Prognosen der WHO wird sie jedoch bald schon die dritthäufigste Todesursache sein. In Deutschland sind Schätzungen zufolge fast sieben Millionen Menschen von der Erkrankung betroffen.
COPD ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, bei denen es zu einer fortschreitenden Verengung der Atemwege kommt. Die Patienten haben Probleme beim Ein- und Ausatmen und leiden unter starkem Husten. Neben der Lunge können auch andere Organe wie das Herz und die Muskeln sowie der Stoffwechsel beeinträchtigt sein, zudem ist die Erkrankung häufig von psychischen Beeinträchtigungen begleitet. Hauptursache der COPD ist das Rauchen.
Foto: © nuzza11 - Fotolia.com