
Kleine Wunderwerke: Jährlich am 11. März ist Welt-Nierentag - mit dem Ziel, das Bewusstsein für die enorme Leistung unserer Nieren zu schärfen und Gesundheitsprobleme infolge von Störungen der Nierenfunktion zu reduzieren. – Foto: AdobeStock/sewcream
Das Herz ist lebensnotwendig, das weiß jeder – schließlich versorgt es den Körper 24 Stunden sieben Tage die Woche mit Blut. Nicht so magisch, aber genauso wichtig für die Lebensfähigkeit des Menschen sind die Nieren – denn gemeinsam mit der Leber fungieren sie als eine Art Kläranlage für das Blut, mit dem das Herz Abfallstoffe aus dem Organismus abtransportiert hat.
Nieren halten die Chemie im Körper im grünen Bereich
Die beiden Nieren halten die Chemie im Körper im grünen Bereich, indem sie unser Blut pausenlos filtern und entgiften. 300-mal am Tag etwa strömt das gesamte Blutvolumen des Körpers durch sie hindurch. Endprodukte des Stoffwechsels und giftige Substanzen werden mit dem Harn ausgeschieden. Aber das ist längst nicht alles: Die Nieren regulieren auch den pH-Wert und den Wasser-Elektrolyt-Haushalt, außerdem das Säure-Basen-Gleichgewicht. Daneben bilden die Nieren Hormone, so zum Beispiel Renin, das an der Regelung des Blutdrucks beteiligt ist, oder Erythropoetin (EPO) als Wachstumsfaktor für rote Blutkörperchen. In den Nieren wandelt sich auch inaktives in aktives Vitamin D um.
Mineralstoffhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht
Über zehn Prozent der Erwachsenen leiden unter Störungen der Nierenfunktion. Davon ist unter anderem auch der Mineralstoffhaushalt betroffen. Kalium, Natrium, Phosphat: Für jeden dieser Mineralstoffe gibt es eine ideale Menge, die ein Mensch täglich über die Nahrung zu sich nehmen sollte. Ein Zuviel ist normalerweise kein Problem, da es der Körper einfach über den Urin wieder ausscheidet. Funktionieren die Nieren allerdings nur noch eingeschränkt, kann ihre regulierende Wirkung und damit der Mineralstoffhaushalt des Körpers aus der Balance geraten.
Gefährlich für die Nieren: Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen
Eine häufige Ursache für Nierenerkrankungen ist zu hoher Blutdruck, der langfristig die feinen Strukturen der Nierengefäße in Mitleidenschaft zieht. Umgekehrt kann Bluthochdruck aber auch Folge einer Nierenerkrankung sein. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung ist besonders wichtig, denn ein schleichendes Nachlassen der Nierenfunktion erhöht auf Dauer die Risiken für Folgeerkrankungen. Das können Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) sein, Störungen des Knochenstoffwechsels, Blutarmut, Herzschwäche oder Probleme mit der Nebenschilddrüse. Ein weiterer Verursacher von Nierenschäden ist unbehandelter Diabetes mellitus. Neben Bluthochdruck und Rauchen stellt Diabetes ein großes Risiko für die Nieren dar.
Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung benötigen deshalb neben der Therapie ihrer Haupterkrankung oft auch eine Behandlung im Hinblick auf ihren Mineralstoffhaushalt – um einen Überschuss an Natrium, Kalium oder Phosphat einzuregulieren. Mit den heute zur Verfügung stehenden Therapeutika ist meist eine individuelle Therapie mit häufig guter Effektivität möglich.
Sechs Tipps für eine gesunde Nierenfunktion
Um die Nieren gesund zu erhalten oder die Behandlung einer Nierenkrankheit zu unterstützen, muss und kann man selbst einiges tun. Als wichtigste Maßnahmen werden diese sechs empfohlen:
- nicht rauchen
- sich ausgewogen ernähren
- sich viel bewegen
- Blutzucker und Blutdruck regelmäßig messen und ggf. einstellen
- alle ein bis zwei Jahre zum Gesundheitscheck gehen und den Vitamin D-Spiegel prüfen lassen
- viel trinken, am besten Wasser und Kräutertees
(Quelle: Vifor Pharma GmbH)