Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Warum "Light"-Lebensmittel nicht gesünder sind

Dienstag, 15. Januar 2019 – Autor:
Lebensmittel mit reduziertem Fett- und Zuckergehalt versprechen gesünder und figurschonender zu sein. Doch das stimmt oft nicht. "Light“-Varianten enthalten meist ebensoviele Kalorien wie das Original.
Kekse, Süßwaren, Zucker, Süßstoffe, Kalorien

Lebensmittel mit einem verringertem Zuckergehalt enthalten dafür oft mehr Süßstoffe - gesund ist das nicht – Foto: ©glisic_albina - stock.adobe.com

Selbst Dickmacher wie Cola, Chips, Mayonnaise, Ketchup, Kekse oder Schaumwaffeln gibt es inzwischen als "Light"-Variante. Das NDR-Verbrauchermagazin "Markt" hat sich jetzt eingehend mit den vermeintlich "leichten" Lebensmitteln beschäftigt. Ergebnis: Wer zu Lebensmitteln mit reduziertem Fett- und Zuckergehalt greift, weil diese gesünder und figurschonender sein sollen, geht fehl.

Im Vergleich mit herkömmlichen Produkten enthalten diese häufig fast genauso viele Kalorien wie das Original und sind teilweise deutlich teurer. Das kritisieren Ernährungsexperten und Verbraucherschützer.

Warum "Light"-Lebensmittel nicht gesünder sind

So ist ein reduzierter Fettgehalt nicht unbedingt wünschenswert. Viele Ernährungsmediziner raten inzwischen von einer fettarmen Ernährung ab. Ihrer Ansicht nach hat Fett einen hohen Energiegehalt und macht lange satt. Außerdem sind Fette wesentliche Bausteine einer gesunden Ernährung. "Light"-Lebensmittel sind also nicht gesünder.

Wer beispielsweise zu fettreduzierten Chips greift, nimmt womöglich weniger Kalorien zu sich als mit herkömmlichen Chips - dafür aber mehr Kohlenhydrate und häufig auch mehr Salz. Experten empfehlen für eine gesunde Ernährung hochwertige pflanzliche Öle aus Oliven oder Samen, Nüssen oder Kernen.

Weniger Zucker, dafür mehr Süßstoffe

In der "Light"-Variante enthalten Joghurt, Ketchup oder Kekse oft weniger Zucker als das Original. Weniger süß sind die Produkte meist nicht, denn ein Teil des Zuckers wird dann durch Süßstoffe ersetzt. Diabetologen sehen Süßstoffe in Lebensmitteln kritisch.

Diese stehen im Verdacht, gesunde Darmbakterien zu reduzieren und somit das Risiko für Diabetes zu erhöhen. Einen Teil des Zuckers durch den Ballaststoff Oligofruktose zu ersetzen, halten viele Mediziner prinzipiell für einen guten Ansatz.

Zahlreiche Zusatzstoffe in "Light"-Produkten

Damit "Light"-Produkte bei der Konsistenz und beim Aussehen mit dem Original mithalten, verwenden einige Hersteller Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Farbstoffe, Gelatine, Konservierungsstoffe und Verdickungsmittel, von denen einige bedenklich sein können.

Bei "Light"-Produkten versuchen einige Hersteller außerdem, die Preise im Vergleich zum Original möglichst unauffällig zu erhöhen, wie "Markt" berichtet. Dazu verwenden sie beispielsweise die gleiche Packungsgröße, reduzieren aber den Inhalt. Vielen Verbrauchern fällt das nicht sofort auf. Die Hersteller begründen den höheren Preis meist mit höheren Rohstoff- und Produktionskosten für Light-Produkte.

Foto: Glisic_Albina/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung

Weitere Nachrichten zum Thema Gesunde Ernährung

16.01.2019

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Darmkrebs: Die Häufigkeit dieser Krankheiten könnte durch eine ballaststoffreiche Ernährung deutlich gesenkt werden. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Meta-Studie, die jetzt im Fachmagazin „Lancet“ veröffentlicht wurde.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin