Vierte Covid-19-Impfung senkt bei Älteren das Infektions-Risiko

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Die Ständige Impfkommssion (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt allen Personen ab 60 Jahren, sich zum vierten Mal gegen Covid-19 impfen zu lassen. Das gilt auch für Kinder ab fünf Jahren mit bestimmten Grunderkrankungen. So sollen schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle verhindert werden. Eine Studie zeigt, dass eine vierte Dosis bei Älteren das Infektions-Risiko senkt.
Für Auffrischimpfungen soll in der Regel ein mRNA-Impfstoff verwendet werden. Die Impfung sollte erfolgen, wenn die Person bislang drei "immunologische Ereignisse" hatte, also zum Beispiel zwei Impfungen plus Booster oder zwei Impfungen plus SARS-CoV-2-Infektion.
MIndestabstand von 6 Monaten zur letzten Impfung
Dabei soll ein Mindestabstand von 6 Monaten zum letzten Ereignis (vorangegangene Infektion oder Covid-19-Impfung) eingehalten werden. In begründeten Einzelfällen kann der Abstand auf 4 Monate reduziert werden.
Es ist für die genannten Risikogruppen nicht empfohlen, auf einen auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoff zu warten. Sobald Varianten-angepasste Impfstoffe zugelassen und verfügbar sind, wird die STIKO Wirksamkeit und Sicherheit prüfen und eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen aussprechen.
Gesunde Menschen unter 60 profitieren nicht von 4. Impfung
Für Personen unter 60 Jahren ohne Grunderkrankung, die bereits drei immunologische Ereignisse hatten, empfiehlt die STIKO vorerst keine weitere Auffrischungsimpfung. Diese Personengruppe würde von einer weiteren Dosis nicht profitieren. Eine Ausnahme bildet das Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, für die aufgrund des erhöhten Expositionsrisikos eine weitere Auffrischimpfung empfohlen ist.
Für Personen, die bereits vier immunologische Ereignisse hatten, wird vorerst keine weitere Auffrischungsimpfung empfohlen. Bei besonders gefährdete Personen (Hochbetagte) kann es aufgrund einer nachlassenden Leistungsfähigkeit des Immunsystems sinnvoll sein, nach der vierten Impfung noch eine weitere Impfstoffdosis zu verabreichen. Die Indikation sollte unter Berücksichtigung des Gesundheitszustands und der Gefährdung individuell getroffen werden.
Vierte Covid-19-Impfung senkt bei Älteren Infektions-Risiko
Eine israelische Studie bewertet das Ansprechen auf eine dritte und vierte Impfstoffdosis bei Personen ab 60 Jahren. Die Antispike-Immunglobulin-G-Antikörpertiter wurden 10 bis 19 Tage nach der dritten Impfung sowie 8 bis 17 Tage nach der vierten Impfung bewertet. Geimpft wurde mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech. Die Teilnehmer waren im Schnitt 70 Jahre alt, 61 Prozent waren Frauen.
Ergebnis: 42 der Teilnehmer erhielten eine dritte BNT162b2-Dosis, 57 erhielten eine vierte Dosis. Die Antikörper-Titer stiegen nach der dritten Impfung stark an und sanken nach fünf Monaten wieder stark ab. Letztlich senkte die vierte Covid-19-Impfung das Infektions-Risiko: Vier von 57 Teilnehmern (7 Prozent) mit vier Impfdosen erkrankten an Corona, 9 von 42 Teilnehmern (21 Prozent) mit drei Impfdosen erkrankten. Alle zeigten leichte bis keine Symptome. Die Studie erschien im Fachmagazin JAMA.