Tipps für die Reiseapotheke in Corona-Zeiten

Die Reiseapotheke: Beruhigend zu wissen, dass man sich im Urlaub bei leichteren Erkrankungen und bei Verletzungen selbst helfen kann. In Corona-Zeiten bedarf das Sortiment aber einer Aktualisierung. – Foto: AdobeStock/PhotoSG
„Eine gut ausgestattete Reiseapotheke hat schon so manchen Urlaub gerettet“, sagt Heidi Günther, Apothekerin bei der Krankenkasse „Barmer“. „Wer in Corona-Zeiten in den Urlaub fährt, sollte die Reiseapotheke entsprechend der Pandemie-Bedingungen anpassen.“ Neben den üblichen Vorkehrungen sollten Reisende nach ihrer Empfehlung genügend Mund-Nasen-Schutzmasken und Desinfektionsmittel mitnehmen, außerdem Corona-Schnelltests. Wer außerhalb Deutschlands verreise, solle außerdem die Einreisebestimmungen und Corona-Richtlinien des jeweiligen Landes sowie die Beförderungsbedingungen der Fluggesellschaften beachten. An einigen Urlaubsorten sei beispielsweise ein PCR-Test für den Aufenthalt erforderlich. Und wer das Glück hat, bereits den vollständigen Covid-19-Impfschutz zu genießen: natürlich den Impfpass – als gelbes Heftchen oder als digitaler Nachweis auf dem Smartphone.
Reiseapotheke: Selbsthilfe bei leichten Beschwerden
Grundsätzlich ist eine Reiseapotheke wichtig, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen und sich bei leichteren Beschwerden oder bei Verletzungen schnell und unabhängig von Sprachbarrieren helfen zu können. Hierzu gehören beispielsweise Sonnenbrand, Insektenstiche, Übelkeit oder Erkältungssymptome, ein verstauchter Knöchel beim Wandern oder Schnitte durch Muscheln beim Baden im Meer.
Medikamente gegen Sonnenallergie oder ungewohntes Essen
Besonders reiseempfindliche Menschen sind gut beraten, sich vor dem Urlaub geeignete Medikamente zu besorgen. „In jeder Apotheke kann man sich beraten lassen, welche Medikamente sinnvoll sind, wenn man zu Sonnenallergien neigt, empfindlich auf ungewohntes Essen reagiert oder einfach nur an Heuschnupfen leidet", sagt Grit Berger, Leiterin der Apotheke der Rhön-Zentralklinik Bad Berka. Dies gilt besonders auch für Menschen, die längere Fahrten in schaukelnden Verkehrsmitteln nicht vertragen. Die Reise- oder Bewegungskrankheit (fachsprachlich „Kinetose“) wird durch ungewohnte passive Bewegungen ausgelöst, etwa in Reisebussen, Autos, Zügen mit Neigetechnik oder Flugzeugen. Der Körper reagiert darauf mit Blässe, Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen.
Folgende Medikamente und Materialen zählen zur Grundausstattung einer gut sortierten Reiseapotheke – egal, ob die Reise ins In- oder Ausland geht:
Checkliste: Das gehört in die Reiseapotheke
- Fieberthermometer
- Sonnenschutzmittel mit ausreichend Lichtschutzfaktor
- Insektenschutzmittel
- Schmerzmittel (ASS, Ibuprofen, Paracetamol)
- Mittel gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
- Pinzette
- Erste-Hilfe-Set
Warum ein Erste-Hilfe-Set wichtig ist
„Verbandsmaterialien wie Mullbinden und sterile Kompressen, Pflaster, Schere und Desinfektionsmittel können im Ernstfall Leben retten“, sagt Barmer-Apothekerin Günther weiter. „Deshalb gehören sie in jede Reiseapotheke.“
Chronisch Kranke: Medikamentenreserve mitnehmen
Patienten mit chronischen Erkrankungen, die dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, sollten darauf achten, diese in ausreichender Menge mitzunehmen. Als Faustregel gilt der Bedarf für die Zahl der geplanten Urlaubstage plus 50 Prozent – für den Fall, dass sich die Rückreise unerwartet verzögern sollte, weil das Auto eine Panne hat oder Flugzeuge, Bahn oder Fähren plötzlich bestreikt werden. Egal ob chronisch krank oder nicht: Wichtig ist es auf Reisen, Medikamente sachgerecht zu lagern, damit sie vor – allem durch Hitze – nicht beschädigt werden.