Sollten Kinder und Jugendliche Vitamin D einnehmen?

Vitamin D wird vor allem durch Sonnenlicht gebildet – Foto: JenkoAtaman - Fotolia
Vitamin D hat Einfluss auf die Knochen sowie weitere Körperfunktionen und Krankheitsrisiken. Die Vitamin-D-Versorgung ist gerade in der Wachstumsphase wichtig. Über den ungenügenden Vitamin-Status bei Kindern und Jugendlichen sind sich die Fachgesellschaften einig.
Die Vitamin-D-Aufnahme über Lebensmittel ist ungenügend. 80 bis 90 Prozent des Vitamin D werden über die Haut produziert. Dafür braucht es Sonneneinstrahlung, an der es hierzulande in Winter mangelt. In Deutschland kann in den sonnenlichtarmen Wintermonaten kaum oder kein Vitamin D in der Haut gebildet werden. Dafür ist nämlich die UV-B-Strahlung nötig. Eine bessere Versorgung im Kindes- und Jugendalter ist daher ohne zusätzliche Gabe kaum zu erreichen.
Sollten Kinder und Jugendliche Vitamin D einnehmen?
Die tägliche Vitamin-D-Zufuhr über Lebensmittel – hier kommen vor allem fettreicher Seefisch wie Hering oder Lachs in Frage - beträgt etwa 50–100 Internationale Einheiten Vitamin D (I.E.). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt bei fehlender endogener Synthese, also fehlender Sonneneinstrahlung, für Kinder unter einem Jahr die Zugabe von 400 IE, für alle anderen Altersgruppen von 800 IE.
In den Sommermonaten kann die körpereigene Synthese in der Haut durch den Gebrauch von Sonnenschutzmitteln, das Meiden der Mittagssonne oder zu seltene Aufenthalte im Freien eingeschränkt sein.
Wie erkennt man Unterversorgung mit Vitamin D?
Die Versorgungslage mit Vitamin D lässt sich anhand des 25(OH)D-Spiegels überprüfen. Vitamin D, in der Haut gebildet oder über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, ist ein zunächst inaktives Prohormon, das in der Leber in 25-Hydroxy-Vitamin-D, also 25(OH)D, umgewandelt und dann wieder ins Blut abgegeben wird. Die Versorgung mit Vitamin D, die so genannte 25-Hydroxyvitamin-D-Serumkonzentration, sollte mindestens 50 nmol/l betragen. Eine Differenz muss über die endogene Synthese (Sonneneinstrahlung) und/oder über die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats gedeckt werden.
Foto: Jenko Ataman