Solarien sind keine Therapie bei Vitamin D- Mangel

Als Vitamin D Quelle ungeeignet: Experten warnen vor dem Krebsrisikofaktor Solarium
Sonnenlicht ist wichtig für die Bildung von Vitamin D, das vor allem für den Aufbau und Erhalt der Knochen wichtig ist. Aber es hat auch seine Schattenseiten: UV-Strahlen sind der größte Risikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs. Besonders Solarien haben es in sich. Die erlaubte Bestrahlungsstärke entspricht derjenigen, die mittags am Äquator bei wolkenlosem Himmel herrscht. Studien zeigen, dass die regelmäßige Nutzung eines Solariums bei jüngeren Menschen das Risiko fast verdoppelt, am besonders aggressiven schwarzen Hautkrebs zu erkranken. Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) warnen deshalb vor dem Krebsrisikofaktor Solarium.
Vor allem junge Frauen erkranken zunehmend am schwarzen Hautkrebs
„UV-Strahlen in Solarien sind krebserregend. Wer diese regelmäßig nutzt, erhöht sein Hautkrebsrisiko maßgeblich“, sagt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP), Hamburg. Das Sonnenstudio sollte deshalb auf keinen Fall zur Bildung von Vitamin D genutzt werden, auch nicht im Winter. Der Dermatologe und viele andere Hautkrebsexperten machen häufige Solarienbesuche für die wachsende Zahl an Hautkrebserkrankungen bei jüngeren Menschen verantwortlich. Jährlich erkranken etwa 251.000 Menschen bundesweit neu an einem Tumor der Haut, fast 30.000 davon am aggressiven schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom. Zunehmend wird dieser Tumor auch bei jungen Erwachsenen, insbesondere bei Frauen, diagnostiziert.
Gegen den Vitam-D-Mangel: Empfehlungen für Sonnenhungrige
Was man in der dunklen Jahreszeit trotzdem gegen Vitamin-D-Mangel tun kann, hat jetzt das UV-Schutzbündnis, in einer entsprechenden Empfehlung zusammengestellt. Dort wird erklärt, wie viel UV-Strahlung für die körpereigene Vitamin D-Synthese nötig und gesundheitlich unbedenklich ist. Solarien sollten danach grundsätzlich nicht genutzt werden, weder zum Zwecke der Bräunung noch zur Vitamin D-Bildung. Die vollständige Empfehlung ist auf der Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz unterwww.bfs.de/vitamin-d abrufbar. An der Empfehlung haben 20 Fachorganisationen mitgearbeitet - darunter auch die ADP und die Deutsche Krebshilfe.
Außerdem hat die Deutsche Krebshilfe einen neuen Präventionsflyer veröffentlicht. Das Faltblatt „Ins rechte Licht gerückt. Krebsrisikofaktor Solarium“ informiert über die Wirkung von UV-Strahlen, gibt Tipps, den eigenen Hauttyp zu bestimmen und bietet denjenigen, die partout nicht auf künstliche Bräune verzichten wollen, einen Solariencheck an.
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