Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Skilanglauf senkt den Blutdruck

Montag, 27. Januar 2020 – Autor:
Forscher der schwedischen Uppsala University verglichen Teilnehmer des Wasalaufs mit Nichtsportlern. Es zeigte sich: Skilanglauf senkt den Blutdruck beziehungsweise schützt vor Bluthochdruck.
skilanglauf, langlauf, loipe, winter, schnee

Skilanglauf schützt vor Bluthochdruck, je intensiver das Training, desto besser – Foto: ©formplus - stock.adobe.com

Bluthochdruck (Hypertonie) ist weltweit einer der Haupt-Risikofaktoren für Todesfälle. Ein hohes Maß an körperlicher Aktivität ist wiederum mit einem geringeren Auftreten von Bluthochdruck verbunden. Wie beides zusammenhängt ist bislang unklar.

Forscher der schwedischen Uppsala University untersuchten nun Teilnehmer des Vasaloppen und Nichtsportler. Sie verglichen die Häufigkeit von Bluthochdruck bei 206.889 Teilnehmern dieser Langlaufveranstaltung mit 505.542 Personen aus der Gesamtbevölkerung, die nach Alter, Geschlecht und Wohnort auf die Skifahrer abgestimmt waren.

Laufleistung der Skifahrer wurde gemessen

Der jährlich stattfindende Wasalauf ist eine der größten Skilanglauf-Veranstaltungen der Welt. Der Hauptlauf wird am ersten Wochenende im März zwischen den Orten Sälen und Mora über eine Distanz vom 90 Kilometern in der Region Dalarna ausgetragen.

Die Laufleistung der Skifahrer (in Prozent der Siegerzeit) und die Anzahl der absolvierten Rennen während des Studienzeitraums wurde nun regisitriert und mit dem Auftreten von Bluthochdruck nach der Teilnahme am Vasaloppet in Verbindung gebracht.

Um 41 Prozent verringertes Risiko für Bluthochdruck

Von den Nicht-Skiläufern entwickelten etwa 70.000 Bluthochdruck, während es bei den Skiläufern nur rund 15.000 waren. Hypertonie wurde als Verschreibung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln definiert. Beide Gruppen waren nach Geschlecht, Alter, Bildung und Einkommen vergleichbar. Ihr Durchschnittsalter betrug 39 Jahre.

Während des Beobachtungszeitraums von 8,3 Jahren hatten Skifahrer eine um 41 Prozent geringere Inzidenz von Bluthochdruck als Nicht-Skifahrer. Bei den Skifahrern sank das Risiko mit der Geschwindigkeit. Bei den schnellsten Teilnehmern war das Risiko um 59 Prozent reduziert, bei den langsamsten um 22 Prozent. Die Assoziation trat bei beiden Geschlechtern auf.

Skilanglauf senkt den Blutdruck

Die Anzahl der absolvierten Rennen ergab ebenfalls einen Zusammenhang. Wer ein Rennen absolviert hatte, hatte ein um 37 Prozent geringeres Risiko, wer fünf Rennen absolvierte, reduzierte sein Risiko um 49 Prozent. Eine Unteranalyse von 10.804 Teilnehmern, in der Lebenstilfaktoren abgeglichen wurde, kam zu einem ähnlichen Ergebnis.

Fazit der Forscher: Skilanglauf senkt den Blutdruck beziehungsweise schützt vor Bluthochdruck. Je besser die Leistung beziehungsweise je intensiver das Training, desto günstiger die Auswirkungen. Die Studie erschien im Fachmagazin Circulation.

Teilnahme am Wasalauf senkt Sterberisiko

Eine ältere Studie hatte bereits festgestellt, dass die Teilnehmer am Wasalauf eine um 48 Prozent verringerte Mortalität aufwiesen. Die niedrigste Sterberate wurde bei älteren Teilnehmern und bei Teilnehmern an mehreren Rennen festgestellt. Die verringerte Mortalität wurde beobachtet für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verletzungen und Vergiftungen. Die Studie erschien im Journal of Internal Medicine.

Foto: formplus/adobe.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Bluthochdruck

Weitere Nachrichten zum Thema Ausdauersport

06.01.2021

Jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat zu hohe Blutdruckwerte. Eine Gemeinschaftsstudie von 16 deutschen Universitäten und Instituten bestätigt jetzt, dass arterielle Hypertonie ein eigenständiger Risikofaktor auch für schwere COVID-19-Verläufe ist – vor allem, wenn sie nicht medikamentös behandelt wird.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Bluthochdruck ist immer behandlungsbedürftig, auch milde Formen und der Altershochdruck, die so genannte isolierte systolische Hypertonie. Das sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Hochdruckliga Prof. Dr. Martin Hausberg. Warum eine Änderung des Lebensstils oft schon ausreicht, erklärt der Bluthochdruck-Experte anlässlich des Welt-Hypertonietags am 17. Mai.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin