Schwangerschaft erhöht Risiko für schweren Covid-Verlauf
Was in internationalen Studien bereits gezeigt wurde, bestätigt sich nun auch in Deutschland: Eine Schwangerschaft ist ein ernsthafter Risikofaktor für einen schweren Covid-Verlauf. „Wir finden in ganz Deutschland zurzeit einen Anstieg sehr schwerer Verläufe, bei der die schwangeren Frauen beatmet werden müssen“, erklärt Prof. Ulrich Pecks, Initiator des das Cronos-Registers, in dem seit Pandemiebeginn die Daten von infizierten Schwangeren erhoben werden. 2.000 Schwangere und 1.619 Neugeborene sind in dem Register der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) mittlerweile erfasst.
Anstieg sehr schwerer Fälle
Zwar seien in absoluten nur wenige Schwangere von einem schweren Infektionsverlauf betroffen, jedoch im März und April 2021 mit elf Fällen etwa doppelt so viele, wie in den Monaten davor, berichtet Geburtsmediziner Pecks. „Eine schlüssige Erklärung haben wir hierzu noch nicht, aber wir gehen der Sache nach.“ Zudem werde eine erhöhte Rate an Frühgeburten beobachtet, „die dann eine intensivere Beobachtung und ggf. Behandlung des Neugeborenen nach sich zieht.“
Neugeborene selten infiziert
Die Infektion geht nur selten von der Mutter auf ihr Kind über, das zeigt die Auswertung ebenfalls. Weniger als fünf von 100 Neugeborenen wurden nach der Geburt positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Und nur sehr wenige Kinder sind danach ernsthaft erkrankt.
Impfung in der Schwangerschaft?
Doch schwere Verläufe bei den Müttern und Frühgeburten lassen die Frage aufkommen, wie sinnvoll eine Impfung in der Schwangerschaft ist. Die Fachgesellschaft DGPM beruft sich auf Daten internationaler Studien, wonach die Impfung gegen Covid-19 während der Schwangerschaft sicher sei. Die Impfung könne die Risiken einer SARS-CoV-2-Infektion für Mutter und Kind verhindern, sagen die Experten. Die DGPM hat sich daher gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften für eine Empfehlung der Impfung während der Schwangerschaft ausgesprochen. „Diese schützt nicht nur die Schwangere. Auch bei dem Neugeborenen sind nach einer Impfung der Schwangeren die schützenden Antikörper nachweisbar“, erklärt Prof. Mario Rüdiger von der DGPM.
Der Virologe Prof. Alxander Kekulé hat jedoch kürzlich Bedenken geäußert, was die Sicherheit des Kindes betrifft. Langzeitfolgen seien nicht auszuschließen.