Schmerztherapeuten bieten Telefon-Hotline

Schmerzpatienten brauchen adäquate Versorgung. – Foto: sk_design - Fotolia
„Wir wollen erreichen, dass das Gesundheitssystem für die Schmerzpatienten da ist - oftmals läuft es derzeit leider umgekehrt,“ so Professor Michael Schäfer, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft. „Gerade im Bereich Schmerz haben wir es bei vielen Millionen Menschen mit einer starken Unter- und Fehlversorgung zu tun“, kritisiert Schäfer. Zwar habe die Gesundheitspolitik, zum Beispiel mit der Resolution der jüngsten Gesundheitsministerkonferenz der Länder, wesentliche Signale gesetzt, doch insgesamt bleibe viel zu tun, so der Schmerzexperte.
Viele Informationen für Schmerzpatienten
Der Geschäftsführer der Schmerzgesellschaft, Thomas Isenberg, ergänzt: „Die Patientenperspektive ist enorm wichtig!“ Er verweist auf die zahlreichen Materialien für Patienten, die die Gesellschaft anbietet. Dazu zählt auch die schmerzApp, eine deutschsprachige App für Smartphones mit wichtigen Informationen rund um das Thema Schmerz, eine Online-Übersicht über die regionalen Selbsthilfegruppen und Ansprechpartner von SchmerzLOS e. V. und die Online-Patienteninformation der Deutschen Schmerzgesellschaft mit ausführlichen Texten. In gedruckter Form liegen das Faltblatt „Schmerz verstehen“ und der Patientenratgeber „Schmerz – eine Herausforderung“ für Betroffene und Angehörige vor.
Informationsveranstaltungen und Telefonhotline zum Schmerz
Zum Aktionstag gegen den Schmerz finden bundesweit rund 300 Veranstaltungen in Krankenhäusern, Apotheken, Pflegeheimen und Arztpraxen statt. Zudem hat die Schmerzgesellschaft rund 200 Schmerztherapeuten für eine kostenlose Telefonhotline gewonnen. Am 7. Juni von 9:00 bis 18:00 Uhr sind unter der Rufnummer 0800-18 18 120 zehn Telefonleitungen gleichzeitig für die Patientenhotline geschaltet. Zusätzlich gibt es ein Expertentelefon für Pflegekräfte: Unter 0800-18 18 129 beraten Pflegefachkräfte ihre Kollegen.
Rund 20 Prozent der Menschen in Europa leiden nach Angaben der Deutschen Schmerzgesellschaft unter Schmerzen, die länger als drei Monate anhalten und damit als chronische Schmerzen gelten. Neun Prozent der chronischen Schmerzpatienten sind täglich von den Einschränkungen betroffen. Die gesellschaftlichen Kosten dieser Krankheit betragen rund 1,5 bis 3 Prozent des europäischen Bruttoinlandprodukts.
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