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Rückenschmerzen: In Berlin vor allem ein Frauen-Problem

Donnerstag, 16. März 2023 – Autor:
Bewegungsmangel, Stress, psychischer Druck: Jeder Vierte in Berlin muss im Laufe eines Jahres wegen Rückenschmerzen zum Arzt. Das zeigt eine Auswertung von Versichertendaten der Barmer Berlin/Brandenburg. Überdurchschnittlich betroffen sind Frauen.
Frau im Büro fasst sich wegen Schmerzen an Nacken und Rücken.

Jeder vierte Deutsche muss aufgrund von Rückenbeschwerden mindestens einmal im Jahr zum Arzt. – Foto: AdobeStock/Studio Romantic

Unter den Top Drei der Ursachen für Krankschreibungen belegen in Deutschland Rückenbeschwerden den zweiten Rang – hinter den Atemwegserkrankungen und vor den psychischen Erkrankungen. Eine Auswertung von Versichertendaten der Barmer Berlin/Brandenburg zeigt jetzt: Frauen sind von diesem Krankheitsbild deutlich häufiger betroffen als Männer. Rund 28 Prozent der Berliner Frauen waren demnach im Jahr 2021 mindestens einmal wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Bei den Männern waren es dagegen nur etwa 20 Prozent.

Schon junge Menschen leiden oft an Rückenschmerzen

Über alle Altersgruppen hinweg haben im Jahr 2021 rund 24 Prozent der Einwohner in Berlin die Diagnose Rückenschmerzen erhalten und damit genauso viele wie im Bundesdurchschnitt. Am häufigsten betroffen waren die Bewohner Sachsen-Anhalts mit rund 29,8 Prozent – am wenigsten die Einwohner in Hamburg mit 20,6 Prozent.

Rückenschmerzen: Inzwischen schon ab 20 ein Thema

Rückenschmerzen sind inzwischen ein Thema, das nicht nur Alte betrifft. Schon in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen begab sich im Jahr 2021 mehr als jede sechste Person wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung, heißt es bei der Barmer weiter. Weniger überraschend ist, dass Rückenschmerzen unter den 80 bis 89-Jährigen am häufigsten verbreitet sind. In dieser Altersgruppe liegt der Anteil der Betroffenen in Berlin bei rund 45 Prozent.

Rückenschmerzen häufig psychosomatisch bedingt

Häufig sei Bewegungsmangel ein Grund für Kreuzschmerzen, heißt es in einer Mitteilung der Barmer zu den Ursachen. Zusätzlich verstärkten Stress und psychischer Druck die Verspannungen in der Nacken- und Rückenmuskulatur. „Wenn der Volksmund von der Angst im Nacken oder der Last auf den Schultern spricht, dann steckt darin ein Funken Wahrheit“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.  

Rückenschmerzen: Was sollte man tun?

Mit gezielter Wirbelsäulengymnastik gingen Rückenschmerzen meist wieder vorüber. Aber auch kleine Bewegungseinheiten im Alltag wie zum Beispiel Treppensteigen, Spazierengehen oder Fahrradfahren machen einen großen Unterschied und können Rückenschmerzen vorbeugen.
Bei häufigen Rückenschmerzen rät Geschäftsführerin Leyh Patienten dazu, zum Arzt zu gehen: Bei Rückenschmerzen sei es wichtig, die genaue Ursache festzustellen, ernsthafte organische Erkrankungen auszuschließen und eine Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern. Von einer Therapie in Eigenregie, etwa mit Schmerztabletten, rät Gabriela Leyh dagegen ab.

Hauptkategorie: Medizin
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