Bei chronischen Rückenschmerzen hilft Wassergymnastik

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Was hilft bei chronischen Rückenschmerzen? Chinesische Forscher verglichen Wassergymnastik mit Infrarot-Wärmetherapie und elektrischer Nervenstimulation (TENS). Die Nachbeobachtungszeit betrug ein Jahr. Wassergymnastik setzte sich durch.
Meng-Si Peng und Kollegen von der Shanghai University nahmen 113 Patienten im Alter von 18 bis 65 Jahren mit einer Schmerzintensität von mindestens 3 auf einer standardisierten Skala auf. Die Schmerzen waren zwischen der unteren Rippe und dem Gesäß lokalisiert, mit oder ohne damit verbundene Beinschmerzen, und dauerten seit mindestens drei Monaten an.
Alltagseinschränkungen und Schmerz dokumentiert
Zu Studienbeginn wurden mit Hilfe des Roland-Morris-Disability-Fragebogens die Alltagseinschränkungen dokumentiert und die Schmerzwerte erhoben. Sie lagen bei rund vier Punkten in beiden Gruppen.
Das Programm begann mit einem 10-minütigen Aufwärmen, bevor es zum Hauptteil überging, der 40 Minuten dauerte. Die Übungen waren recht intensiv und ähnelten denen, die hierzulande auch als "Wasseraerobic" bezeichnet werden.
Wasseraerobic oder Infrarot-Wärme plus TENS
Zum Programm gehörten Abwärtsdrücken mit Kurzhantel, Beinpresse mit Kurzhantel, Wassertreten mit Kickboard, Laufen im tiefen Wasser mit Schwimmgürtel. Ein 10-minütiges Cooldown mit Dehnübungen und Schweben schloss die Sitzung ab. Die Teilnehmer absolvierten insgesamt 24 Sitzungen über 12 Wochen.
Die Vergleichstherapie wurde nach demselben Zeitplan durchgeführt und bestand aus einer 30-minütigen TENS-Behandlung plus 30 Minuten Infrarottherapie, die beide auf Schmerzpunkte angewendet wurden.
Bei chronischen Rückenschmerzen hilft Wassergymnastik
Nach drei Monaten wurde wieder die Roland-Morris-Skala angesetzt, auch gab es Fragen zu Gesundheit, Depression, Angst und Schlaf. Unmittelbar nach Beendigung der Behandlung lagen die Werte für die Bewegungseinschränkungen bei -1,77 Punkten zugunsten der Wassergymnastik, nach 6 Monaten bei -2,42 Punkten. Nach zwölf 12 Monaten waren sie sogar auf -3,61 Punkte zurückgegangen. Auch die allgemeine Lebensqualität hatte stärker zugenommen.
Etwas mehr als die Hälfte der Wassergymnastik-Gruppe erzielte eine Verbesserung um mindestens 2 Punkte bei den Schmerzspitzen, verglichen mit 21 Prozent in der der Kontrollgruppe. Fazit von Peng und Kollegen: Die Ergebnisse stützen "aktives Training statt passiver Entspannung" als beste Herangehensweise bei Rückenschmerzen. Die Studie erschien im Fachmagazin JAMA Open Network.