
Dr. Marc Dewey
Der mit 10.000 Euro dotierte Röntgenpreis wurde im Rahmen des 90. Deutschen Röntgenkongresses vom 20. bis 23. Mai 2009 in Berlin an Dr. Marc Dewey verliehen. Der Berliner Radiologe erhielt die Auszeichnung für seine Arbeiten zur Diagnose der koronaren Herzerkrankung (KHK). Die KHK ist eine der häufigsten und gefährlichsten Zivilisationskrankheiten, bei der sich in den Blutgefässen des Herzens gefährliche Ablagerungen bilden. Dr. Dewey konnte nachweisen, dass die schonende und nichtinvasive Computertomografie (CT) der Untersuchung mit dem Herzkatheter oftmals ebenbürtig ist.
CT-Bilder zeigen Gefässverengungen wie Herzkatheter
"In Deutschland werden jährlich rund 700.000 Eingriffe mit dem Herzkatheter durchgeführt, die meisten nur zur diagnostischen Zwecken. Unsere Studien haben gezeigt, dass wir auf den CT-Bildern behandlungswürdige Gefässverengungen mit der gleichen Genauigkeit erkennen können wie mithilfe des Herzkatheters - einem nicht risikofreien, invasiven Eingriff", erklärt Dr. Dewey. Auch die Patientenzufriedenheit erhöhe sich nach Auskunft des Preisträgers: "Wir befragten Patienten, die sich sowohl einer Katheterisierung als auch einer CT-Untersuchung unterzogen hatten. Dreiviertel bevorzugen demnach die schmerzfreie CT-Diagnostik."
Röntgenpreis für Herzdiagnostik als Ansporn
Marc Dewey, der sich 2008 an der Charité habilitierte und als Facharzt für Radiologie am Charité Campus Mitte arbeitet, sieht den Preis als Ansporn für weitere Forschungen. "Ein grosses Zukunftsfeld ist die Herzdiagnostik mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT). Hier sind noch viele medizinische und technische Möglichkeiten zu entdecken und zu entwickeln."
Der Röntgenpreis wird seit 1979 an Radiologen verliehen, die sich in besonderer Weise um die bildgebende Medizin verdient machen. Namensgeber der renommierten Auszeichnung ist der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen, dessen Entdeckung der Röntgenstrahlung 1895 ein neues Kapitel der Medizin einläutete.