Prostatakrebs: MRT verbessert Diagnose und senkt Zahl der Stanzen

Bei der Früherkennung von Prostatakrebs könnte der Einsatz einer MRT sinnvoll sein – Foto: ©Khunatorn - stock.adobe.com
Verdacht auf Prostatakrebs: Eine MRT sowie eine darauf basierende gezielte Biopsie senkt die Zahl der für die Diagnose entnommenen Stanzen. Verglichen wurden MRT plus Biopsie mit der ultraschallgestützten, systematischen Biopsie. Die entsprechende Studie wurde jetzt im Vorfeld des Europäischen Tages der Prostata veröffentlicht.
Die Meta-Analyse von sieben randomisierten, kontrollierten Studien mit 2.582 Männern mit Verdacht auf Prostatakrebs ergab außerdem, dass mit der Verringerung der Zahl der Biopsien eine geringeren Rate an Nebenwirkungen wie Blutungen und Schmerzen verbunden war.
Prostatakrebs: MRT senkt Zahl der Stanzen
Die gezielte Biopsie nach einer MRT reduzierte die Zahl der pro Eingriff entnommenen Stanzen rein rechnerisch um 77 Prozent. Die mittlere Anzahl der entnommenen Kerne lag in der MRT-Gruppe zwischen eins und sechs und in der Ultraschall-Gruppe zwischen elf und zwölf.
Die Forscher errechneten außerdem, dass bei Männern mit negativem MRT-Befund die Biopsie gar nicht erst durchgeführt worden wäre. Das betraf 33 Prozent der Verdachtsfälle.
Prostatakrebs: MRT verbessert die Diagnose
Insgesamt verbesserte eine vorangegangene multiparametrische MRT die Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakrebs um signifikante 57 Prozent im Vergleich zur systematischen Biopsie. Bei der biparametrischen MRT hingegen war das nicht der Fall.
Fazit der Forscher um Martha Elwenspoek von der University of Bristol: Die Untersuchung unterstützt die Evidenz die Implementierung einer multiparametrischen Präbiopsie-MRT in Diagnosewege für vermuteten Prostatakrebs. Sie wurde im Fachmagazin Jama veröffentlicht.
Problematisch bei der Früherkennung von Prostatakrebs ist nach wie vor eher eine Überdiagnose als eine ausbleibende Diagnose. Das belastet die Patienten und das Gesundheitswesen. So werden Niedrig-Risiko-Prostata-Krebse operiert, die nie einen Krankheitswert erlangt hätten.
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