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Neues Medikament gegen Lupus mit Erfolg getestet

Dienstag, 19. April 2022 – Autor:
Ein neues Medikament gegen Lupus erythematodes jetzt mit Erfolg in einer Phase-2-Studie getestet. Die höchste Dosis des Präparats Iberdomid zeigte eine Verringerung der Lupus-Symptome.
Der Wirkstoff Iberdomid wurde mit Erfolg bei Lupus-Patienten eingesetzt

– Foto: Istock/PeopleImages

Ein neues Medikament gegen Lupus erythematodes ist jetzt mit Erfolg in einer Phase-2-Studie getestet worden. Die höchste Dosis des Präparats Iberdomid - ein Cereblon-Modulator - führte zu einer Verringerung der Lupus-Symptome. Das erläutert Studien-Autorin Joan Merrill von der Oklahoma Medical Research Foundation (OMRF).

Lupus kann im Lauf der Zeit wichtige Organe wie Niere, Herz und Lunge beeinträchtigen und lebensbedrohlich sein. Doch die Diagnose der Autoimmunkrankheit ist schwierig, da die Symptome sich von Fall zu Fall unterscheiden und sich im Laufe der Zeit ändern können. Das erschwert die Entwicklung wirksamer Medikamente.

Konsistente Analyse der Krankheitsaktivität

Wichtig wäre es,  eine konsistente Analyse der Krankheitsaktivität bei Patienten mit ihren verschiedenen Symptomen zu erhalten. "Wenn wir einer Person mit Lupus ein Medikament verschreiben, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent, dass es wirkt", so die Medizinerin. "Diese Zahl müssen wir erhöhen."

Bislang nehmen Betroffene oft eine Reihe von Präparaten ein, darunter entzündungshemmende Medikamente, Steroide und Immunsuppressiva.

Neues Medikament gegen Lupus mit Erfolg getestet

An der aktuellen Studie nahmen 117 Kliniken auf vier Kontinenten mit 288 Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Lupus teil. Sie erhielten über 24 Wochen Iberdomid in drei verschiedenen Dosen oder Placebo.

Unter der höchsten Dosis (0,45 mg) sprachen 54 Prozent der Patienten an, ihre Symptome gingen zurück. Das neue Medikament gegen Lupus wurde demnach mit Erfolg getestet. Zwischen der Gruppe mit der niedrigeren Iberdomid-Dosis und der Placebo-Gruppe gab es keinen signifikanten Unterschied. Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehörten Infektionen der Harnwege und der oberen Atemwege sowie Neutropenie.

Weitere Studien sind nötig

Allerdings zeigte sich auch hier, dass eine bestimmte Untergruppe von Patienten eher auf die Behandlung ansprach, heißt es weiter in einer Mitteilung der OMRF. Die Forscher hoffen eines Tages durch Bluttests Gruppen von Lupus-Patienten zu definieren, um für sie eine zielgenaue Behandlung zu finden. Die Ergebnisse müssen nun durch weitere Studien bestätigt werden. Die Untersuchung wurde im Fachmagazin NEJM veröffentlicht.

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