Menschen mit Schuppenflechte werden oft schief angesehen

Stark juckende, schuppende Rötungen der Haut sind Kennzeichen der Psoriasis
In Deutschland sind mehr als zwei Millionen Menschen an Schuppenflechte erkrankt. Zum Welt-Psoriasis-Tag wollen Ärzte und Patienten besser über die chronische Haut- und Gelenk-Erkrankung aufklären. Unter dem diesjährigen Motto „Haut bekennen“ treten sie der Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit Schuppenflechte entgegen und setzen sich für eine bessere medizinische Versorgung der Erkrankten ein.
Von der Autoimmunerkrankung Schuppenflechte (Psoriasis) sind alle Altersstufen betroffen. Die Haut schuppt und juckt stark, oft zunächst an Ellenbogen, Knien, Händen, Füßen und schließlich am gesamten Körper. Schuppenbildung und entzündliche Rötungen gehören zu den charakteristischen Kennzeichen der Hautveränderungen. Auch der Genitalbereich kann davon betroffen sein.
Auch die Gelenke können betroffen sein
Die Schuppenflechte ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern und Einflussfaktoren. Begleitende Risikofaktoren tragen zu einem höherem Risiko für Herzinfarkt und anderen Krankheiten bei. Auch die Gelenke können betroffen sein, heißt es in einer Mitteilung der Otto-von-Guericke-Universität Marburg. Es kommt dann dort zu entzündlichen Veränderungen, der Psoriasis-Arthritis.
Menschen mit Schuppenflechte leiden oft nicht nur unter der Erkrankung selbst, sondern auch unter Stigmatisierung und Ausgrenzung. Unwissenheit und Vorurteile über die Erkrankung sind in der Bevölkerung immer noch weit verbreitet. Viele Menschen glauben nach wie vor, dass Schuppenflechte ansteckend sei.
Menschen mit Schuppenflechte werden oft schief angesehen
Fast alle Erkrankten haben bereits Diskriminierung und Erniedrigung im Alltag erlebt: Sie werden angestarrt oder müssen sich abfällige Bemerkungen anhören. Ihnen wird das Händeschütteln verweigert oder man will nicht gemeinsam mit ihnen an einem Tisch essen. Nicht zuletzt auch aufgrund dieser Erfahrungen leiden viele Menschen mit Schuppenflechte an depressiven Störungen oder anderen psychischen Erkrankungen.
Es bestehe dringender Handlungsbedarf, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Psoriasis Bundes. Danach gebe es in Deutschland auch eine erhebliche Schieflage beim Zugang zu den erforderlichen Therapien zur Behandlung der Schuppenflechte. Ob Menschen die notwendigen, leitliniengerechten, Therapien erhalten, hänge auch stark von ihrem Wohnort und von den versorgenden Ärzten ab.
Betroffene finanziell stark belastet
Menschen mit Schuppenflechte seien finanziell stark belastet. Cremes, Salben und Shampoos zur Basispflege der Haut führen zu hohen monatlichen Fixkosten, die von den Erkrankten selbst zu tragen sind. Dazu kommen noch die Zuzahlungen in der Apotheke für die verschriebenen Therapien.
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