Kopf-Hals-Tumoren: Rauchen, Alkohol und HPV wichtigste Risikofaktoren

Dauerhafte Halsschmerzen und Heiserkeit können auf Kopf-Hals-Krebs hinweisen – Foto: ©Adiano - stock.adobe.com
Kopf-Hals-Krebs ist derzeit die siebthäufigste Krebsart weltweit, jährlich treten mehr als 150.000 neue Fälle auf. Dabei zeigt sich seit zehn Jahren ein deutlicher Anstieg von Kopf-Hals-Tumoren. Und obwohl Männer nach wie vor zwei- bis dreimal häufiger daran erkranken als Frauen, ist auch bei letzteren die Tendenz steigend.
Am häufigsten finden sich Kopf-Hals-Tumoren bei über 40-Jährigen, aber auch bei Jüngeren steigt die Wahrscheinlichkeit, an dieser Krebsform zu erkranken. Die Tumoren treten in den meisten Fällen in Rachen, Mundhöhle oder Kehlkopf auf.
Kopf-Hals-Krebs wird oft spät entdeckt
Eines der großen Probleme bei Kopf-Hals-Krebs: Aufgrund der unspezifischen Symptome gehen Patienten oft erst spät zum Arzt - zu einem Zeitpunkt an dem sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Dabei ist die rechtzeitige Diagnose und Behandlung essenziell für die Heilungschancen.
Patienten sollten sich zu einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie überweisen lassen, wenn über einen Zeitraum von 3 Wochen eines der folgenden Symptome besteht:
- Wunden im Mund oder der Zunge, rote und/oder weiße Flecken im Mund
- Halsschmerzen
- Andauernde Heiserkeit
- Einseitig verstopfte Nase und/oder blutige Absonderungen
- Schmerzhaftes oder erschwertes Schlucken
- Fremdkörpergefühl im Rachen oder Hals
- Ohrenschmerzen
Kopf-Hals-Tumoren immer öfter durch HPV verursacht
Zu den wichtigsten Risikofaktoren für Kopf-Hals-Tumoren gehören vor allem das Rauchen sowie übermäßiger Alkoholkonsum. Das berichtet die Europäische Kopf-Hals-Gesellschaft (European Head and Neck Society, EHNS), die Mitte September die Aktionswoche "Make Sense" zur Aufklärung über Kopf-Hals-Krebs durchgeführt hat.
Aber auch eine Infektion mit HPV gehört seit einiger Zeit zu den Hauptrisikofaktoren von Kopf-Hals-Tumoren. Dies liegt auch an der Veränderung der Sexualpraktiken, zum Beispiel durch den vermehrt – ohne Schutz – angewendeten Oralsex. HPV-Infektionen können bei sexuellen Kontakten erfolgen (einschließlich vaginalem, analem oder oralem Sex). Die Infektionen verlaufen häufig ohne Symptome. So ist eine Ansteckung auch bei einer Person möglich, die nichts von der Infektion weiß und deren Sexualkontakt mit einer infizierten Person bereits Jahre zurückliegt.
Gegen eine Infektion mit den sogenannten Hochrisiko-HPV stehen drei Impfstoffe zur Verfügung. Experten raten, Kinder bereits vor dem Eintritt in die Pubertät zu impfen. Damit könnte das Risiko für eine HPV-Infektion und damit assoziierten Kopf-Hals-Tumoren reduziert werden.
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