Konsum illegaler Drogen nimmt in Berlin weiter zu

Cannabis-Hauptstadt? In Berlin greifen immer mehr Menschen zu illegalen Drogen – Foto: Hasselblad H3D
Der "Epidemiologische Suchtsurvey - Repräsentativerhebung zum Gebrauch und Missbrauch psychoaktiver Substanzen bei Jugendlichen und Erwachsenen 2012 in Berlin" wird in Deutschland alle drei Jahre vom IFT in München vorgenommen. Seit 1990 beteiligt sich Berlin etwa alle sechs Jahre an der Umfrage mit einer Aufstockung der Stichproben und erhält so zuverlässige Daten über den Konsum illegaler Drogen, Alkohol, Tabak und Medikamenten in der Stadt. Die Befragung umfasst die Altersgruppen der 15- bis 64-Jähr
Rauchen rückläufig in Berlin
Beim Alkohol sind die Berliner mittlerweile zurückhaltender geworden
Während es zwischen 1995 und 2006 zu einem Anstieg des Rauschtrinkens (fünf oder mehr alkoholische Getränke am Tag) in der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen kam, scheint dieser Trend nun gestoppt.
Zu illegalen Drogen: Fast die Hälfte (42,5 Prozent) aller Befragten Berlinerinnen und Berliner hatten Erfahrungen mit illegalen Drogen. Etwa jeder Zehnte gab an, in den vergangenen zwölf Monaten illegale Drogen konsumiert zu haben und 5,9 Prozent in den letzten 30 Tagen.
Illegale Drogen werden in Berlin häufiger konsumiert als anderswo im Land
Die am weitesten verbreitete illegale Droge ist nach wie vor Cannabis. In den Erhebungen von 1990 und 1995 berichtete etwa jeder Fünfte der Befragten im Alter von 15 bis 39 Jahren von Erfahrungen mit illegalen Drogen. 2012 waren es schon 55,7 %. Das bedeutete: Über die Hälfte aller befragten 15- bis 39-Jährigen gab an, mindestens einmal im Leben illegale Drogen konsumiert zu haben.
Die Ergebnisse der Studie sprechen für eine weite Verbreitung des Konsums psychoaktiver Substanzen in der Bevölkerung. Vor allem der Konsum illegaler Drogen ist in Berlin im Vergleich zu ganz Deutschland höher. Dieses Phänomen trifft jedoch ebenso auf andere Großstädte wie Hamburg oder Frankfurt zu. Beim Alkohol- und Tabakkonsum sind die Unterschiede hier deutlich geringer.
Insbesondere der Rückgang des Rauchens und des Rauschtrinkens bei den jungen Berlinerinnen und Berlinern zeigt, dass die bisherigen Bemühungen einer Kombination von Verhaltens- und Verhältnisprävention erfolgreich sind. Der Konsums von Cannabis bleibt hingegen weit verbreitet. Daher sind hier Anstrengungen zur Prävention weiterhin notwendig bzw. müssen verstärkt werden.
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