Intervalltraining reduziert Vorhofflimmern

Intervalltraining kann bei Vorhofflimmern helfen – Foto: ©mitarart - stock.adobe.com
An der Studie nahmen 51 Personen mit nicht-permanentem (paroxsymalen) Vorhofflimmern teil. Die eine Gruppe nahm drei Monate lang an einem aeroben Intervalltraining teil, bei dem die Probanden drei Mal in der Woche vier Mal vier Minuten lang bis zu einer maximalen Herzfrequenz von 85 bis 95 Prozent auf einem Laufband gingen oder liefen. Die andere Gruppe blieb bei ihren üblichen Bewegungsgewohnheiten.
Mit einem implantierten Rekorder wurden das Auftreten von Vorhofflimmern beginnend vier Wochen vor der Therapie bis vier Wochen nach der Therapie registriert. Außerdem wurden Herzfunktion, körperliche Leistungsfähigkeit, Blutfettwerte und die Lebensqualität vor und nach der Behandlung gemessen.
Intervalltraining reduziert Vorhofflimmern
Ergebnis: Das Training führte zu erheblichen Verbesserungen im Vergleich zur Kontrollgruppe. In der Kontrollgruppe nahmen bei 16 Probanden die Vorfälle von Vorhofflimmern zu, in der Sportgruppe nur bei drei Patienten. Bei fünf Personen in der Kontrollgruppe und zehn Personen in der Trainingsgruppe ging die Häufigkeit der Vorfälle zurück. In der Sportgruppe reduzierte sich das zeitliche Ausmaß der Anfälle von 8,1 Prozent auf 5,8 Prozent, während es sich in der Kontrollgruppe von 10,4 Prozent auf 14,6 Prozent erhöhte.
Darüber hinaus reduzierten sich in der aktiven Gruppe die Symptome, und es verbesserten sich die körperliche Leistungsfähigkeit, die Herzfunktion, Blutfettwerte und die Lebensqualität. Zudem gab es einen Trend zu weniger Krankenhauseinweisungen und Kardioversionen
Insgesamt könnte bei der Therapie von Vorhofflimmern mehr Gewicht auf Lifestyle-Interventionen wie sportliche Aktivität gelegt werden, die auch weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht minimierte, so das Fazit der Forscher.
Sportliche Aktivität beugt Vorhofflimmern vor
Dass Sport Vorhofflimmern vorbeugen kann, ist das Ergebnis einer weiteren norwegischen Studie: In einer Langzeitbeobachtung wurden 20.484 Probanden von 1986 bis 2010 beziehungsweise bis zum ersten Auftreten von Vorhofflimmern verfolgt.
Insgesamt 750 Studienteilnehmer erkrankten an Vorhofflimmern. Probanden, die sich körperlich mäßig anstrengten und wöchentlich mindestens vier Stunden mit Gehen, Radfahren und ähnlichen Aktivitäten verbrachten, hatten ein um 19 Prozent reduziertes Risiko. Die Vergleichsgruppe bewegte sich kaum. Höhere sportliche Belastungen bis hin zum Leistungssport erhöhten das Risiko wiederum, der Unterschied war aber nicht signifikant.
Foto: Brian Jackson