Infektion mit Corona-Virus kann auch ohne Symptome verlaufen

Versuch, sich vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen – Foto: ©www.davidfreigner.at
Die Infektion mit Corona-Virus kann auch ohne Symptome verlaufen. Das berichten Wissenschaftler aus Frankfurt und Marburg im Fachmagazin NEJM. Sie hatten eine Gruppe überwiegend deutscher Staatsangehöriger untersucht, die am 1. Februar aus der chinesischen Provinz Hubei nach Frankfurt evakuiert wurden.
Sie wurden nach Germersheim gebracht und dort für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, da angenommen wird, dass es nach einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 spätestens nach zwei Wochen zum Ausbruch der Krankheit Covid-19 kommt. Alle Passagiere mit Symptomen einer Atemwegserkrankung oder Fieber wurden getestet - negativ.
Infektion mit Corona-Virus kann ohne Symptome verlaufen
Zwei Passagiere ohne Symptome hingegen wurden positiv getestet. Darüber hinaus zeigte die Isolierung von SARS-CoV-2 aus ihren Rachenabstrich- und Sputum-Proben eine potenzielle Infektiosität. Sie wurden isoliert und in die Abteilung für Infektionskrankheiten des Universitätsklinikums Frankfurt überführt. Bei einem Patienten wurde dann dort ein schwacher Ausschlag und eine minimale Pharyngitis beobachtet. Beide Patienten blieben sieben Tage nach der Aufnahme gesund und fieberfrei.
Fazit: Ein Screening-Verfahren, dass nach Symptomen der Atemwegserkrankung Covid-19 sucht, greift nicht umfassend. Personen, die kein Fieber oder Husten oder nur geringfügige Anzeichen einer Infektion haben, können mit SARS-CoV-2 infiziert sein und potenziell infektiöse Viren ausscheiden. Dass die Infektion mit Corona-Viren ohne Symptome verlaufen kann, erschwert die Eindämmung des Virus.
Für wen ein Test empfohlen wird
Mittlerweile wurde das Corona-Virus bei vier Personen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg und einer Person in Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Deutschland stehe vor einer Corona-Epidemie, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn. Das Robert Koch-Institut empfiehlt für alle Personen, die Anzeichen einer Atemwegserkrankung zeigen und sich in den vergangenen zwei Wochen in einem der Risikogebiete aufgehalten haben (China, Norditalien) oder mit einer Person Kontakt hatten, bei der SARS-CoV-2 festgestellt wurde, einen Test.
Die Betroffenen sollten aber zu Hause bleiben und das zuständige Gesundheitsamt anrufen, über das weitere Vorgehen enscheidet der Amtsarzt. Direkter Kontakt mit anderen Personen sollte vermieden werden.
Test ohne Verdacht selber zu zahlen
Personen, die nicht unter die beiden genannten Verdachtsfälle fallen, den Test aber dennoch wünschen, können ihren Hausarzt kontaktieren. Er entscheidet ob ein Test notwendig ist. Dieser wird in dem Fall nach der privaten Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet werden, das meldet die Kassenärztliche Vereinigungn (KV).
Praxen sollten Patienten, die möglicherweise betroffen sind, zu Randzeiten der Sprechstunden in die Praxen bitten und die Betroffenen in einem separaten Raum warten lassen. Sinnvoll ist der Einsatz von Schutzausrüstung für Ärzte und Praxispersonal, heißt es weiter bei der KV.
Nicht unangekündigt in die Rettungsstelle
Bei schweren Symptome sollte sich niemand unangekündigt in eine Rettungsstelle begeben, sondern vorher telefonisch den Verdacht auf den Coronavirus mitteilen, damit bei Transport und Ankunft vor Ort wichtige Schutzmaßnahmen getroffen werden können, so die Senatsverwaltung für Gesundheit. Wer Rat sucht, kann sich an die Corona-Hotline des Senats unter Tel. 030 90282828 wenden.
Bestätigte Fälle des Coronavirus sollten den Empfehlungen des RKI entsprechend im Krankenhaus isoliert werden. Alle Berliner Krankenhäuser können Menschen mit Verdacht auf Coronavirus oder bestätigte Fälle isoliert unterbringen und behandeln.
Für Ältere Grippe-, Keuchusten- und Pneumokokken-Impfung
Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich gegen Grippe, Keuchhusten und Pneumokokken impfen lassen, weil Im Fall einer Erkrankung besonders schwere Verläufe von Covid-19 drohen.
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