In Berlin steigt die Zahl der Norovirus-Infektionen
In Berlin treten seit Anfang Oktober vermehrt Norovirus-Infektionen auf. In der vergangenen Woche wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) 52 Fälle gemeldet, in der Vorwoche waren es 56. Das ist etwa doppelt so viel wie im Durchschnitt der 20 Wochen zuvor. Für die Saison sind die Zahlen aber normal.
Nach dem jüngsten Wochenbericht des Lageso kam es in der vergangenen Woche zu drei Ausbrüchen in Krankenhäusern. Insgesamt 14 Patienten hatten sich mit dem Norovirus angesteckt.
Die tatsächliche Zahl an Norovirus-Infektionen dürfte deutlich höher liegen, da nicht alle Fälle von Brechdurchfall labortechnisch untersucht werden. Die Krankheit ist ansonsten meldepflichtig.
Noroviren sind hoch ansteckend
Das Norovirus gehört zu den ansteckendsten Erregern überhaupt. Die Inkubationszeit beträgt 6 Stunden bis zu 2 Tage. Dann tritt starkes Erbrechen und heftiger Durchfall ein, die von Fieber, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Muskelschmerzen und Mattigkeit begleitet werden. Bei ansonsten gesunden Menschen ist die Infektion in der Regel nach zwei bis vier Tagen überstanden. Für kleine Kinder, ältere und kranke Menschen kann das Virus jedoch gefährlich werden, da der Körper viel Flüssigkeit verliert.
Experten raten Betroffenen deshalb, viel zu trinken, um eine Austrocknung des Körpers zu vermeiden. Unter Umständen kann eine Infusion notwendig sein. Die zugeführte Flüssigkeit hilft dem Körper, das Virus schneller auszuscheiden. Auch Bettruhe ist angebracht.
Da das Virus extrem umweltstabil ist, haftet es überall dort, wo es über Tröpfchen hingelangt ist, also an Türklinken, Wasserhähnen oder Möbeln. Übertragungen durch kontaminierte Lebensmittel sind ebenfalls möglich.
Händewaschen beste Prävention
Um Ansteckungen zu vermeiden, sollten Betroffene und enge Kontaktpersonen häufig die Händewaschen und insbesondere im Badezimmer auf eine penible Hygiene achten. Noroviren werden nämlich mit Erbrochenem und über den Stuhl ausgeschieden und sind hoch infektiös. Das erklärt, die rasche Ausbreitung in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen oder Kindertagesstätten. Rund 60 Prozent der Infektionen treten im Rahmen solcher Ausbrüche auf.
Die Noroviren-Saison dauert in der Regel bis März. Im vergangenen Jahr kam es zu besonders vielen Norovirus-Infektionen. Ursache für den Anstieg war laut Robert Koch-Institut (RKI) eine neu aufgetauchte Virus-Variante namens GII.P16-GII.2. Welche Virus-Varianten in dieser Saison zirkulieren, ist noch nicht bekannt.
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