Gegen Noroviren hilft viel Trinken

Bei Brechdurchfall hilft viel trinken. Viel mehr kann man gegen Noroviren nicht tun – Foto: mariesacha - Fotolia
Plötzlich einsetzendes Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfälle – hinter Brechdurchfall kann eine Infektion mit dem Norovirus stecken. Das Virus, das zur Familie der Caliciviridae gehört, breitet sich derzeit in Deutschland rasant aus. Besonders viele Norovirus-Erkrankungen traten bislang in Nordrhein-Westfalen auf, bis Ende November wurden dort 10.222 Fälle angezeigt. Aber auch in Sachsen, Bayern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sprechen die Behörden von einer regelrechten Epidemie. Baden-Württemberg verzeichnet ebenfalls einen hohen Anstieg an Norovirus-Infektionen, insbesondere bei kleinen Kindern. Rund 3.500 Norovirus-Erkrankungen meldete das „Ländle“ dem Robert Koch-Institut (RKI) in den vergangen Wochen.
Flüssigkeitsverlust ist das größte Risiko
Die Erkrankung ist meldepflichtig, doch die Dunkelziffer ist vermutlich hoch. Nicht jeder geht bei Brech-Durchfall zum Arzt. Eine Therapie gegen die Norovirus-Infektion gibt es nicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) rät Betroffenen, viel zu trinken, um eine Austrocknung des Körpers zu vermeiden. Denn der Flüssigkeitsverlust bei einer Norovirus-Erkrankung ist groß. Außerdem hilft zugeführte Flüssigkeit dem Körper, das Virus schneller auszuscheiden. Auch Bettruhe ist angebracht, um das Immunsystem fit gegen die Viren zu machen. In der Regel klingt die Infektion nach spätestens vier Tagen von selbst wieder ab.
Um Ansteckungen zu vermeiden, sollten Betroffene wie enge Kontaktpersonen häufig die Händewaschen und insbesondere im Badezimmer auf eine penible Hygiene achten. Noroviren werden nämlich mit Erbrochenem und über den Stuhl ausgeschieden und sind hoch infektiös. Das erklärt, die rasche Ausbreitung in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen oder Kindertagesstätten. Rund 60 Prozent der Infektionen treten im Rahmen solcher Ausbrüche auf.
Noroviren haften auch auf Handys
Da das Virus extrem umweltstabil ist, haftet es überall dort, wo es über Tröpfchen hingelangt ist, also auch an Möbeln, Wasserhähnen oder Handys. Übertragungen durch kontaminierte Lebensmittel sind laut RKI ebenfalls möglich.
Für gesunde Menschen ist das Norovirus nicht gefährlich. Die Sterblichkeit der Norovirus-Erkrankung ist mit weniger als 0,1 Prozent sehr gering und betrifft vor allem alte, immungeschwächte Menschen.
In der Wintersaison 2007/2008 erreichten die Norovirus-Infektionen ein Rekordniveau: Fast 250.000 Fälle wurden damals dem Robert Koch-Institut gemeldet. Für den Winter 2016/2017 liegen noch keine abschließenden Zahlen vor. Die Saison hat gerade erste begonnen.
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