Gesunder Lebensstil das A & O bei Typ 2 Diabetes
Jeder zehnte gesetzlich Versicherte in Deutschland leidet mittlerweile an Typ 2 Diabetes. Oft ist es Übergewicht, das zur Insulinresistenz führt. Wem es gelingt, sein Gewicht zu reduzieren und ansonsten einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung pflegt, der hat große Chancen, die Zuckerkrankheit auch ohne Medikamente in den Griff zu kriegen. Dies hat abermals eine aktuelle Studie aus Kanada gezeigt.
In der Studie der MC Master Universität wurden 83 Patienten mit Typ 2 Diabetes eingeschlossen, die nicht länger als drei Jahre an der Zuckerkrankheit litten. Die Patienten wurden in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt eine Behandlung aus regelmäßiger Beratung, einem personalisierten Trainings- und Essensplan, Medikamenten und Insulin. Die zweite Gruppe die gleiche Behandlung über 16 Wochen und die dritte eine herkömmliche Diabetesbehandlung.
Gewichtsabnahme senkt Blutzuckerspiegel
Dabei zeigte sich, dass eine intensive Lebensstiländerung zum Erfolg führen kann: Übergewicht und Blutzuckerspiegel konnten bei den meisten Probanden auch nach Absetzen der Medikamente über mehrere Wochen gesenkt werden. Der Effekt hielt bis zu zwölf Wochen nach Therapieende an. Das zeigt, dass eine Remission von Typ 2 Diabetes möglich ist. Allerdings muss zur dauerhaften Blutzuckersenkung der gesunde Lebensstil konsequent fortgesetzt werden. Und hieran hapert es oft im Alltag.
Gene spielen eine Rolle
Typ 2 Diabetes eine polygenetische Erkrankung, das heißt mehrere Gene sind ausschlaggebend für den Ausbruch der Erkrankung. Daher können auch schlanke Menschen diese Form der Zuckerkrankheit bekommen. Übergewicht ist allerdings der größte Risikofaktor. Hormone des Fettgewebes machen nämlich die Körperzellen gegen Insulin resistent. Dadurch wird der Zucker immer schlechter abgebaut und in Blut und Gefäßen gespeichert. Unbehandelt kann dies zu schweren Folgeerkrankungen führen: Nerven und Gefäße werden geschädigt, so dass es zur Erblindung zum Diabetischen Fußsyndrom, Nierenerkrankungen bis hin zu Herzinfarkten und Schlaganfällen kommen kann.
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