Folgen der Coronakrise: Wenn Babys auf ihre Eltern warten
Einige Eltern durften bereits in die Ukraine reisen, um dort ihre von Leihmüttern ausgetragenen Babys abzuholen. Wochenlang war dies aufgrund der Coronakrise nicht möglich gewesen. Dennoch warten immer noch Dutzende Babys auf ihr neues Zuhause. 119 Familien hätten um eine Einreisegenehmigung ersucht, so die parlamentarische Menschenrechts-beauftragte Ljudmila Denissowa in Kiew. „Bereits 88 Familien haben Sondergenehmigungen erhalten, und 31 befinden sich schon in der Ukraine.“
Wegen Corona blieben die Babys zurück
Seit Mitte März durften Ausländer wegen der COVID-19-Pandemie nicht mehr in die Ukraine einreisen – ein Drama für die Eltern. Welche Auswirkungen das auf die Babys hat, kann nur vermutet werden. Denn wochenlang mussten sich wenige Krankenschwestern um Hunderte von Babys kümmern. Und Zuwendung und Hautkontakt gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen, damit Babys sich körperlich und seelisch gut entwickeln.
Bei einer Leihmutterschaft bringt eine Frau das Kind einer anderen zur Welt. Dafür wird entweder die eigene Eizelle oder die der zukünftigen Mutter benutzt. Die Samenzelle stammt entweder von einem Spender oder von dem Mann, der dann auch das Kind großziehen wird. In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten.
Eltern aus Europa, USA und China warten auf ihre Babys
Dass so viele Babys von Leihmüttern in der Ukraine auf ihre neuen Eltern warteten, hat auch damit zu tun, dass das Land besonders liberale Gesetze zur Leihmutterschaft hat. Die werdenden Eltern kommen meist aus Deutschland, Frankreich, Spanien, den USA sowie immer öfter aus China.
Die Leihmutter enthält ungefähr 14.000 Euro, wenn sie sich mit Eizellen befruchten lässt und das Kind für eine andere Frau austrägt. Die Betreiberfirma Firma Biotexcom, die schon früh in Videos auf das Drama der elternlosen Babys aufmerksam gemacht hat, betont, sie kümmere sich gut um die Kinder und halte alle Hygienevorschriften zum Schutz vor dem Coronavirus ein.
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