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FFP-2-Masken schützen effektiv vor einer Ansteckung – besonders dann, wenn sie gut sitzen. Das zeigte eine Studie des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Auch OP-Masken bieten Schutz, wenn auch geringer.
Das Team startete verschiedene Experimente und fand heraus: Selbst bei einer Distanz von drei Metern dauert es keine fünf Minuten, bis sich eine ungeimpfte Person, die in der Atemluft eines Corona-infizierten Menschen steht, mit fast 100-prozentiger Sicherheit ansteckt.
FFP-2-Masken schützen effektiv vor Ansteckung
Tragen sowohl die infizierte als auch die nicht-infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, die auf dem Nasenrücken und an den Wangen anliegen, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als ein Promille. FFP-2-Masken schützen also effektiv vor Ansteckung. Sitzen die Masken schlecht, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion auf etwa 4 Prozent.
Tragen beide gut angepasste OP-Masken, wird das Virus innerhalb von 20 Minuten mit höchstens 10-prozentiger Wahrscheinlichkeit übertragen. Insgesamt schützen dicht abschließende FFP2-Masken im Vergleich zu gutsitzenden OP-Masken 75-mal besser, heißt es weiter in einer Pressemitteilung.
Atempartikel strömen am Maskenrand vorbei
Die Untersuchung bestätigt, dass für einen wirkungsvollen Infektionsschutz vor allem die infizierte Person eine möglichst gut filternde und dicht schließende Maske tragen sollte.
Das Team hat auch gemessen, in welcher Größe und Menge Atempartikel an den Rändern unterschiedlich gut sitzender Masken vorbeiströmen. "Die Membranen von FFP2- und manchen medizinischen Masken filtern extrem effektiv", sagt Forschungsleiter Gholamhossein Bagheri. "Das Ansteckungsrisiko wird dann von der Luft, die an den Rändern der Maske aus- und einströmt, dominiert.".
Tipp: Metallbügel zu einem W biegen
Dazu kommt es, wenn der Rand der Maske nicht dicht am Gesicht anliegt. "Eine Maske lässt sich an die Gesichtsform hervorragend anpassen, wenn man ihren Metallbügel vor dem Aufsetzen zu einem abgerundeten W biegt", sagt Instituts-Direktor Eberhard Bodenschatz.
Die Ansteckungswahrscheinlichkeiten, die das Max-Planck-Team ermittelt hat, geben jeweils die obere Grenze des Risikos an. "Im täglichen Leben ist die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit 10- bis 100-mal kleiner", sagt Bodenschatz. Denn die Luft, die an den Rändern aus der Maske strömt, wird verdünnt, sodass man nicht die gesamte ungefilterte Atemluft abbekommt.
"Das haben wir aber angenommen, weil wir nicht für alle Situationen messen können, wieviel Atemluft eines Maskenträgers bei einer anderen Person ankommt, und weil wir das Risiko so konservativ wie möglich berechnen wollten", erklärt der Wissenschaftler das Untersuchungs-Szenario.