Real-Life-Studie beweist: Weniger Corona-Fälle durch Masken

– Foto: Adobe Stock/Sosiukin
Eine Real-Life-Studie von Forschern der Yale University, der Stanford Medical School und der University of California in Berkeley testete den Effekt von Corona-Schutz-Masken. Die Untersuchung ist die bislang größte ihrer Art und wurde auf der Website der daran beteiligten Organisation Innovations for Poverty Action veröffentlicht.
Sie wurde zwischen November 2020 und April 2021 mit 341.830 Erwachsenen in 600 Dörfern in ländlichen und stadtnahen Gebieten von Bangladesch durchgeführt. 300 Dörfer erhielten eine Informationskampagne und eine Masken-Verteilaktion. Ausgegeben wurden Stoffmasken und chirurgische Masken. Die anderen 300 Dörfer bildeten die Vergleichsgruppe.
Real-Life-Studie beweist: Weniger Corona-Fälle durch Masken
Um die Auswirkungen auf Covid-19 zu messen, wurden die Probanden befragt, ob sie Symptome hätten. Anschließend wurde Blut von symptomatischen Personen (10.952 Fälle) entnommen und auf SARS-CoV-2-Antikörper analysiert.
Ergebnis der Real-Life-Studie: Nach der Maskenaktion begannen 29 von 100 Bewohnern. also fast ein Drittel, Masken zu tragen. Das Maskentragen führte zu einer signifikanten Verringerung der Corona-Fälle im Vergleich zu den Dörfern, in denen es keine Masken-Aktion gab.
Im Schnitt neun Prozent weniger SARS-CoV2-Infektionen
Im Durchschnitt fanden die Forscher einen Rückgang der symptomatischen SARS-CoV-2-Infektionen um 9,3 Prozent. Dieser Rückgang war in den Dörfern, deren Bewohner eine chirurgische Maske trugen, höher (11,2 Prozent). Und er war ausgeprägter bei Personen über 60 Jahren (34,7 Prozent). Dörfer, in denen Stoffmasken verteilt wurden, verzeichneten eine Verringerung der Symptome um 5 Prozent.
Maskentragen besonders in ärmeren Ländern relevant
Maskentragen ist besonders relevant in ärmeren und dicht besiedelten Ländern, in denen bislang kaum geimpft wird. Leitautor Mushfiq Mobarak, Ökonom in Yale und gebürtig aus Bangladesh: "Wir dachten, dass Masken eine wichtige Verteidigungslinie in Bangladesch sein könnten, insbesondere angesichts wahrscheinlicher Verzögerungen bei der Massenverabreichung von Impfstoffen, aber die meisten Menschen trugen sie nicht. Daher mussten wir auch kosteneffiziente Wege finden, um die gemeinschaftsweiten Normen für das Tragen von Masken zu ändern."
Dabei setzte das Forschungsteam verschiedene Ansätze um. "Wir wollten eine Umgebung schaffen, in der das Tragen einer Maske das erwartete Verhalten ist", sagte Jason Abaluck, Professor für Wirtschaftswissenschaften in Yale. Das von den Forscher konzipierte Aufklärungs- und Gratis-Verteil-Modell soll jetzt auf andere Teile von Bangladesh sowie weitere Länder wie Pakistan, Indien und Nepal ausgeweitet werden.